Microsoft vermarktet seine Cloud

Für die in 21 Ländern verfügbare Cloud-Plattform Windows Azure beginnt die Kommerzialisierung der Technik. Von nun an müssen Kunden für den Dienst zahlen.

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Von
  • Alexander Neumann

Microsofts Cloud-Plattform Windows Azure ist seit gestern in 21 Ländern als kommerzielles Angebot verfügbar. Das gilt auch für SQL Azure, die relationale Datenbank für das Cloud Computing mit Windows Azure. Damit hat die Public-Cloud-Plattform rund drei Jahre Entwicklung und 15 Monate Beta-Phase (Community Technology Preview; CTP) hinter sich. Microsoft platziert sein Angebot als Konkurrenz zu den Services von Unternehmen wie Amazon, Google, IBM und Salesforce. Ab heute, 13 Uhr MEZ, wird der IT-Konzern in Anspruch genommene Azure-Dienste weltweit in Rechnung stellen.

Anwendern, die im Januar nicht ihren CTP-Account auf das kommerzielle Angebot aufgestockt haben, wird der Service fürs Erste deaktiviert, ihre Daten lassen sich auf den Azure-Storages nur noch lesen. Ab 1. März werden CTP-Accounts der Kunden, die nicht auf das kommerzielle Angebot gewechselt sind, gelöscht. Das gilt ab 1. April auch für die CTP-Accounts des Storage-Diensts. Den Anwendungsserver AppFabric inklusive Service-Bus-Verknüpfung und Zugriffskontrolle (Access Control) gibt es bis April 2010 kostenlos für alle, die ein kommerzielles Azure-Abonnement abgeschlossen haben. "Dallas", ein Cloud-Projekt auf Basis von Azure, wird es noch länger als kostenlose CTP geben. Dabei handelt es sich um eine Sammlung unterschiedlicher Datenbanken, die sich über Azure abrufen lassen.

Azure-Kunden haben drei Bezahloptionen: auf "Pay-as-you-go"-, auf Abonnementbasis sowie auf den Verbrauch ausgerichtet. Die Preise sind seit Juli 2009 bekannt: Eine Stunde Rechenzeit kostet 12 US-Cent, für 1 Gigabyte Speicherplatz verlangt Microsoft 15 US-Cent pro Monat und 10.000 Transaktionen schlagen mit 1 US-Cent zu Buche. Den Netzverkehr berechnet Microsoft pro GByte mit 10 bei eingehenden und mit 15 US-Cent bei ausgehenden Daten. Die Web-Edition der SQL-Azure-Datenbank mit 1 GByte Speicherplatz kostet 10 US-Dollar. Für die Business-Ausgabe mit 10 GByte Plattenplatz verlangt Microsoft 100 US-Dollar.

Ebenfalls neu ist die Version 1.1 der Windows Azure Tools, die C#- und "Visual Basic .NET"-Entwicklern den Zugang zur Cloud-Computing-Plattform erleichtern und die Entwicklung von Applikationen für die Azure-Plattform unterstützen sollen. Sie funktionieren mit Visual Studio 2008 SP1 und dem in Kürze erscheinenden Release Candidate für Visual Studio 2010. (ane)