zurück zum Artikel

Microsoft vermarktet seine Cloud

Alexander Neumann

Für die in 21 Ländern verfügbare Cloud-Plattform Windows Azure beginnt die Kommerzialisierung der Technik. Von nun an müssen Kunden für den Dienst zahlen.

Microsofts Cloud-Plattform Windows Azure [1] ist seit gestern in 21 Ländern als kommerzielles Angebot verfügbar [2]. Das gilt auch für SQL Azure [3], die relationale Datenbank für das Cloud Computing mit Windows Azure. Damit hat die Public-Cloud-Plattform rund drei Jahre Entwicklung und 15 Monate Beta-Phase (Community Technology Preview; CTP) hinter sich. Microsoft platziert sein Angebot als Konkurrenz zu den Services von Unternehmen wie Amazon, Google, IBM und Salesforce. Ab heute, 13 Uhr MEZ, wird der IT-Konzern in Anspruch genommene Azure-Dienste weltweit in Rechnung stellen.

Anwendern, die im Januar nicht ihren CTP-Account auf das kommerzielle Angebot aufgestockt haben, wird der Service fürs Erste deaktiviert, ihre Daten lassen sich auf den Azure-Storages nur noch lesen. Ab 1. März werden CTP-Accounts der Kunden, die nicht auf das kommerzielle Angebot gewechselt sind, gelöscht. Das gilt ab 1. April auch für die CTP-Accounts des Storage-Diensts. Den Anwendungsserver AppFabric [4] inklusive Service-Bus-Verknüpfung und Zugriffskontrolle (Access Control) gibt es bis April 2010 kostenlos für alle, die ein kommerzielles Azure-Abonnement abgeschlossen haben. "Dallas [5]", ein Cloud-Projekt auf Basis von Azure, wird es noch länger als kostenlose CTP geben. Dabei handelt es sich um eine Sammlung unterschiedlicher Datenbanken, die sich über Azure abrufen lassen.

Azure-Kunden haben drei Bezahloptionen: auf "Pay-as-you-go"-, auf Abonnementbasis sowie auf den Verbrauch ausgerichtet. Die Preise sind seit Juli 2009 bekannt [6]: Eine Stunde Rechenzeit kostet 12 US-Cent, für 1 Gigabyte Speicherplatz verlangt Microsoft 15 US-Cent pro Monat und 10.000 Transaktionen schlagen mit 1 US-Cent zu Buche. Den Netzverkehr berechnet Microsoft pro GByte mit 10 bei eingehenden und mit 15 US-Cent bei ausgehenden Daten. Die Web-Edition der SQL-Azure-Datenbank mit 1 GByte Speicherplatz kostet 10 US-Dollar. Für die Business-Ausgabe mit 10 GByte Plattenplatz verlangt Microsoft 100 US-Dollar.

Ebenfalls neu ist die Version 1.1 der Windows Azure Tools [7], die C#- und "Visual Basic .NET"-Entwicklern den Zugang zur Cloud-Computing-Plattform erleichtern und die Entwicklung von Applikationen für die Azure-Plattform unterstützen sollen. Sie funktionieren mit Visual Studio 2008 SP1 und dem in Kürze erscheinenden Release Candidate für Visual Studio 2010. (ane [8])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-919730

Links in diesem Artikel:
[1] http://www.microsoft.com/germany/net/WindowsAzure/
[2] http://blogs.msdn.com/windowsazure/archive/2010/02/01/windows-azure-platform-now-generally-available-in-21-countries.aspx
[3] http://www.microsoft.com/windowsazure/sqlazure/
[4] http://msdn.microsoft.com/en-us/azure/netservices.aspx
[5] http://pinpoint.microsoft.com/en-US/Dallas
[6] https://www.heise.de/news/Microsoft-verkuendet-Preise-fuer-Windows-Azure-5887.html
[7] http://www.microsoft.com/downloads/details.aspx?FamilyID=5664019e-6860-4c33-9843-4eb40b297ab6&displaylang=en
[8] mailto:ane@heise.de