Microsoft wird Domain-Registrar

Der Softwarekonzern hat sich bei der Internet-Verwaltung ICANN als anerkannter Dienstleister für die Registrierung von Domain-Namen im Internet eintragen lassen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 83 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jürgen Kuri

Microsoft steigt ins Geschäft mit der Registrierung von Domain-Namen im Internet ein: Der Softwarekonzern hat sich als von der Internet-Verwaltung ICANN anerkannter Domain-Registrar eintragen lassen. Registrare treten als Dienstleister auf, die für Endkunden die Registrierung von Domain-Namen übernehmen; sie sorgen für die Abwicklung der Eintragung der Domain ins DNS sowie in die Datenbanken der für die DNS-Zonen zuständigen Registries und verwalten die Domain-Registrierung im Auftrag der Kunden.

Microsoft kann nach der Akkreditierung durch die ICANN nun als Registrar für Second Level Domains in den Top Level Domains .biz, .com, .info, .name, .net, .org und .pro auftreten. Bislang nutzte der Konzern, wenn er Domains für Kunden anbieten wollte, andere Registrare, nach Informationen der Internet-Statistiker von Netcraft vor allem Melbourne IT. .de-Domains beispielsweise kann Microsoft derzeit nicht eigenhändig bei der Länderregistry DeNIC registrieren, da Microsoft nicht Mitglied der DeNIC eG ist. Für .de-Domains muss der Konzern daher weiter mit einem externen, als DeNIC-Mitglied eingetragenen Registrar zusammenarbeiten; Melbourne IT beispielsweise ist DeNIC-Mitglied und damit .de-Registrar.

Die neue Position als selbstständiger Registrar dürfte Microsoft vor allem für sein Office Live zupass kommen: Zu dem Angebot gehört auch die Bereitstellung von Webpräsenz. Microsoft Office Live richtet sich vor allem an Freiberufler, Selbstständige und kleine Unternehmen, denen damit ein Paket aus E-Mail, Messenger sowie eine eigene Domain angeboten wird. Office Live ist neben Windows Live ein Teil der von Bill Gates verkündeten Strategie, mit der sich Microsoft stärker auf Anwendungen im Web ausrichten will; Microsoft sieht darin einen guten Teil seiner Zukunft und unterfüttert dies mit entsprechenden Investitionen. Einen Obolus an einen externen Domain-Dienstleister zu entrichten, dürfte allerdings wohl nicht zu diesen Investitionen gehören. (jk)