Mikro-LED-Displays: Einsatz bei Apple offenbar verzögert

Die Apple Watch Ultra soll als erstes Gerät von Apple mit leucht- und farbstarken Mikro-LED-Screens ausgerüstet werden. Das wird wohl noch dauern.

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Tauchen mit Apple Watch Ultra

Die Apple Watch Ultra soll den Micro-LED-Screen zuerst erhalten.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.

Apple und seine Bildschirmtechnik: Ein Bereich, in dem der Konzern als eher konservativ gilt. So führte er erst spät OLED-Screens fürs iPhone ein und bei den Mini-LED-Backlights war zunächst das teure Pro Display XDR dran, bevor die Technik im iPad Pro und MacBook Pro landete. Bei der Mikro-LED-Technik, die das beste aus LCD und OLED verbinden soll – also Leuchtkraft und Farbintensität mit langer Lebensdauer – soll es nun einen erneuten Rückschlag gegeben haben.

Das behauptet die Gerüchteküche, nachdem der bekannte Bildschirmexperte Ross Young vom Analysehaus Display Supply Chain Consultants (DSCC) sich bereits Ende April entsprechend geäußert hatte. Momentan sieht Apples Fahrplan vor, bei der Mikro-LED-Technik zunächst ein neues Modell der Apple Watch Ultra und dann iPhones, iPads und schließlich Macs zu versorgen. Ursprünglich war berichtet worden, dass dies für 2024 vorgesehen war, also mit einer möglichen Apple Watch Ultra 3. Nun sieht es jedoch danach aus, dass die ganze Timeline um ein Jahr nach hinten verschoben wird. So ging Young letzten Monat von "frühestens 2025" aus.

Was hier konkret das Problem ist und warum Apple die Verschiebung schon so früh vornimmt, bleibt unklar. Der Konzern hat allerdings hohe Qualitätsansprüche, die Lieferanten wie Samsung oder LG womöglich (noch) nicht erfüllen können. Die Apple Watch Ultra hat allerdings nur ein Display mit einer Größe von aktuell 1,92 Zoll. Die Herstellung ist simpler als die größerer Bildschirme. Genau deshalb galt Apples teuerste Computeruhr als gute erste Mikro-LED-Plattform.

Für Nutzer würde Mikro-LED-Technik nochmals hellere und farbstärkere Abbildungsleistungen bedeuten. Schon die Mini-LED-Technik in MacBook Pro und iPad Pro kann beeindrucken: High-Dynamic-Range-Inhalte lassen sich damit enorm hell wiedergeben. Mit Apps wie Vivid kann man sich auf dem Mac davon überzeugen, wie das in der Praxis für den gesamten Screen (bei entsprechendem Stromverbrauch) aussieht.

Die Mikro-LED-Technik verspricht hier nochmals eine höhere Qualitätsstufe, es sei so wie "ein Gemälde auf dem Glas", sagen Experten. Momentan kosten Fernseher mit der Technik, die es vereinzelt schon gibt, sechsstellige Beträge. Hinter jedem Bildpunkt steckt ein eigenes Beleuchtungselement, die Systeme sollen dennoch energieeffizienter sein. Der Burn-in-Effekt, der von der OLED-Technik bekannt ist, fehlt – wobei Apple auch hier mit Watch und iPhone große Erfolge erzielt hat, was dazu führt, dass kaum ein Nutzer über diese Effekte klagt. Bei der Mikro-LED-Technik könnte Apple entweder zu LG und Samsung oder zur Inhouse-Produktion greifen. Hier gibt es Gerüchte, laut denen der Konzern erstmals Screens nach eigenen Maßstäben von Lieferanten wie dem Chipproduzenten TSMC fertigen lassen möchte. Auch das kostet Zeit.

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(bsc)