Milliardär schließt Test von SpaceX-Raumanzug ab

SpaceX' Raumanzüge haben ein paar Minuten gehalten. 2 von 4 Weltraumtouristen durften kurz aus der Raumkapsel aussteigen.​

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Helm und Schulter des ersten SpaceX-Raumanzugs

So einen Raumanzug hat SpaceX ausprobiert.

(Bild: SpaceX)

Lesezeit: 2 Min.
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Rund 740 Kilometer über der Erde haben zwei Weltraumtouristen eine SpaceX-Raumkapsel verlassen, um dann wieder einzusteigen. Dabei trugen sie neue Raumanzüge des Unternehmens. Auf Live-Bildern war zu sehen, wie sich zunächst der Milliardär Jared Isaacman und dann die SpaceX-Angestellte Sarah Gillis im Raumanzug für einige Minuten aus der Luke des Crew Dragon streckten. Danach wurde die Luke des Raumschiffs wieder geschlossen und der Druck in der Kabine wieder aufgebaut.

SpaceX vermarktet die Aktion als "ersten kommerziellen Weltraumspaziergang". Sie ist Teil der Weltraumtourismus-Fahrt "Polaris Dawn". Frei im Weltraum schwebten die Laien-Raumfahrer während der jeweils nur wenige Minuten dauernden Aktion aber nicht; sie blieben auf einer Art Leiter im Eingang des Crew Dragon stehen. Getestet wurde die Beweglichkeit im Anzug, zudem wurden Daten gesammelt.

Die Außeneinsatz-Phase war der riskanteste Zeitraum der gesamten Mission, wie der ehemalige Astronaut Ulrich Walter erklärte. Anders als die Raumstation ISS besitzt der Crew Dragon keine Schleuse für Ausstiege. Bei geöffneter Luke ist auch im Inneren der Kapsel ein Vakuum. Deshalb mussten alle vier Privat-Raumfahrer an Bord in Raumanzüge schlüpfen – auch die, die nicht hinaus durften. Das waren der ehemalige Jetpilot Kidd Poteet und die SpaceX-Mitarbeiterin Anna Menon.

Das wirklich besondere an Polaris Dawn sieht Raumfahrtexperte Walter darin, dass keiner der vier Menschen an Bord herkömmlich ausgebildeter Raumfahrer ist. "Isaacman ist zwar schon mal geflogen, aber er ist eigentlich wie auch Kidd Poteet nur Jetpilot." Die beiden Frauen hätten gar keine entsprechende Ausbildung.

"Für mich ist das ein Zeichen für Fortschritt in der Raumfahrt: Die Technik ist so einfach zu bedienen, dass man keine herkömmlich ausgebildeten Astronauten dafür braucht", betont Walter. "Es gab auch mal extra ausgebildete Fahrstuhlführer - bis die Technik so fortgeschritten war, dass jeder einen Aufzug bedienen konnte."

Den Sinn der Mission sieht Walter daher weniger in den Experimenten, von denen nichts Großartiges zu erwarten sei. "Es geht um Weltraumtourismus", sagt er. "Es geht darum, den Leuten zu zeigen, dass auch Menschen wunderbar fliegen können, die keine erfahrenen Astronauten sind." Geld müssen sie haben, und das nicht zu knapp.

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(ds)