Milliardenofferten für italienische Mobilfunk-Firma

Zwei Investoren-Gruppen haben Medienberichten zufolge Angebote abgegeben, um die Kontrolle über die drittgrößte italienische Mobilfunk-Firma Wind, der Telekom-Sparte des Versorgungsunternehmens Enel, zu übernehmen.

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  • dpa

Zwei Investoren-Gruppen haben Medienberichten zufolge Angebote abgegeben, um die Kontrolle über die drittgrößte italienische Mobilfunk-Firma Wind, der Telekom-Sparte des Versorgungsunternehmens Enel, zu übernehmen. Dies hat die New York Times am Samstag berichtet.

Ein Konsortium unter Führung der New Yorker Investmentfirma Blackstone Group hat nach Darstellung der Zeitung ein Angebot von 11,5 Milliarden Euro (15 Mrd Dollar) abgegeben. Zu der Gruppe gehören auch die Investmentfirmen Permira und Providence Equity Partners sowie die Investmentbank Goldman Sachs.

Eine Gruppe mit dem ägyptischen Telekom-Unternehmer Naguib Sawiris habe kurz darauf ein Gegenangebot gemacht. Sawiris leite die Orascom Telecom Holding, die Operationen in neun Ländern im Nahen Osten und Afrika habe. Er habe sich mit dem amerikanischen Finanzier Wilbur L. Ross und dem französischen Investor Philippe Nguyen zusammengetan, um eine Offerte zu machen. Weder France Telecom noch Deutsche Telekom, die Wind 1997 mit Enel gegründet hätten, bieten nach Darstellung der New York Times für Wind.

Wind sei nach Telecom Italia und den italienischen Operationen von Vodafone die drittgrößte italienische Mobilfunk-Firma. Sie sei auch zweitgrößter Festnetz-Betreiber nach Telecom Italia. Wind habe insgesamt 28 Millionen Kunden und habe 2003 einen Umsatz von 4,4 Milliarden Euro verbucht.

Italienische Offizielle hätten den Wert der gesamten Wind-Sparte auf 13 Milliarden Euro beziffert. Die beiden Angebote zielen nach Angaben der New York Times auf etwa drei Viertel von Wind ab. Enel habe vorher zu verstehen gegeben, dass sie 25 Prozent bis 30 Prozent behalten wolle.

Enel machte nach Angaben der Zeitung keine Detailangaben. "Wir werden alle möglichen Angebote bewerten", erklärte Enel-Sprecherin Roberta Vivenzio der Zeitung. Enel habe gegen Ende vergangenen Jahres erklärt, dass man Wind in einem Börsengang abtrennen, aber auch Gebote für die Gesellschaft in Erwägung ziehen wolle.

Zum Hickhack um das Unternehmen siehe auch:

(dpa) (ps)