Millionenschaden durch manipulierte Geldautomaten

Seit Jahresbeginn sollen Betrüger mit kopierten EC-Karten bereits 8 Millionen Euro ergaunert haben.

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Von
  • Daniel Bachfeld

Der Schaden, den Betrügerbanden durch Manipulation an Geldautomaten anrichten, soll inzwischen in die Millionen geht. Laut dpa hätten die Täter allein in Niedersachsen nach einer Schätzung des Landeskriminalamtes (LKA) seit Jahresbeginn rund acht Millionen Euro ergaunert. Die Banden seien nach Aussage des LKA seit Januar landesweit in mindestens 16 Orten an 30 Automaten aktiv gewesen. Zuletzt wurden Bankautomaten in Göttingen, Braunschweig und Hannover mit dem so genannten "Skimming"-Verfahren manipuliert.

An den Geldautomaten gehen die Datendiebe dabei immer gleich vor. Ein zusätzliches Lesegerät wird vor den Eingabeschlitz für die Karten montiert und gut getarnt. Die Eingabe der PIN-Nummer wird mittels einer kleinen Funkkamera aufgezeichnet oder mit einfachsten Mitteln wie Puder auf der Tastatur ausspioniert. Teilweise sind die Lesegeräte mit GSM-Modulen ausgestattet, um die Daten per SMS zu verschicken. Daneben gibt es auch Geräte, die Kartendaten und PIN auf einem eingebauten Chip speichern, von wo sind dann später von den Betrügern zum Erstellen gefälschter EC-Karten ausgelesen werden können.

In Niedersachsen sollen so an jedem manipulierten Geldautomaten die Kartendaten und die PIN von etwa 150 Bankkunden ausgespäht worden sein. Mit den kopierten Karten heben die Gauner dann im Ausland – in Deutschland erkennen die Geldautomaten nachgemachte Karten – Geld von den Konten dieser Kunden ab. Die Beute soll durchschnittlich 2000 Euro betragen.

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(dab)