Mimimi Games: Zwei "Shadow Gambit"-DLCs zum Abschied

Das Münchner Spielestudio Mimimi Games schließt. Vorher hat es noch zwei DLCs für "Shadow Gambit" entwickelt – danach ist endgültig Schluss.

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Screenshot aus "Shadow Gambit", dem letzten Spiel von Mimimi.

(Bild: Mimimi Games)

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Das Münchner Entwicklerstudio Mimimi Games verabschiedet sich mit zwei "Shadow Gambit"-DLCs aus der Spieleentwicklung. Die neuen Zusatzinhalte für sein Taktikspiel hat das Studio auf X, vormals Twitter, angekündigt. Beide Erweiterungen sollen am 6. Dezember veröffentlicht werden und neue Figuren, eine neue Insel und frische Story-Missionen umfassen.

Die neuen Figuren sollen zudem in den Missionen des Hauptspiels zur Verfügung stehen, schreibt Mimimi auf Steam. Darin betont das Studio auch, dass es sich um den letzten Release handeln wird. Im August hatte das Studio überraschend bekannt gegeben, keine Spiele mehr entwickeln zu wollen. Die Studiogründer Dominik Abé und Johannes Rothe begründeten das unter anderem mit großen Belastungen. Das Studio fährt seine Tätigkeit schrittweise zurück und wird schließlich komplett schließen.

Die eigenen Qualitätsansprüche hätten zu einem hohen Tribut für Angestellte und ihre Familien geführt, schrieben die Gründer in ihrem Blog-Eintrag. "Nach der Veröffentlichung von 'Shadow Gambit' haben wir beschlossen, dass es an der Zeit war, unser Wohlbefinden in den Vordergrund zu stellen und die Notbremse zu ziehen, anstatt uns auf einen weiteren mehrjährigen Produktionszyklus einzulassen."

Mimimi blickt auf eine zumindest bei Kritikern erfolgreiche Unternehmensgeschichte zurück. Spiele wie "Shadow Tactics: Blades of the Shogun" und "Desperados 3" wurden mit Preisen ausgezeichnet. Auch das jüngste Spiel von Mimimi, "Shadow Gambit: The Cursed Crew" kam zu starken Kritiken in den Handel und gilt als heißer Kandidat für den Deutschen Spielepreis. Dem Branchenmagazin Gameswirtschaft zufolge wurde der Titel 2020 mit 2 Millionen Euro aus der Gamesförderung des Bundes unterstützt. Zuletzt hatte Mimimi laut Gameswirtschaft 37 Beschäftigte.

Der kommerzielle Erfolg blieb dabei aber offenbar aus. Die drei jüngsten Spiele sind sich als Vertreter des Echtzeittaktik-Genres recht ähnlich und konnten offenbar keine neuen Zielgruppen erreichen. Spiele in einem anderen Genre mit möglicherweise größerer Zielgruppe zu entwickeln, sei für Mimimi aber keine Option gewesen: Der Wechsel in ein neues Genre würde mit Risiken einhergehen, die den Stresspegel für das Team weiter erhöhen, schrieben die Gründer in ihrem Post. Es fehle schlicht Erfahrung bei der Arbeit an anderen Genres.

(dahe)