Mini-LED-Macs: Apples Zeitplan scheint sich zu verschieben

Dass das neue 13-Zoll-MacBook Pro mit dem alten Bildschirm kam, hat viele verwundert. Nun sind Gründe dafür aus Asien zu vernehmen.

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Mini-LED-Macs: Apples Zeitplan scheint sich zu verschieben

(Bild: Apple)

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Das Anfang dieser Woche erschienene neue MacBook Pro mit 13-Zoll-Bildschirm ist für viele Nutzer ein willkommenes Gerät: Endlich hat es Apple geschafft, die verhasste Butterfly-Tastatur aus allen seinen aktuellen Modellen zu tilgen.Hinzu kommen schnellere Core-Chips der 10. Generation, mehr SSD-Speicher und bis zu 32 GByte RAM in einem vergleichsweise kompakten Gehäuse. Was viele Beobachter allerdings verwundert: Am Display hat Apple nichts verändert. Obwohl es über Monate viele sehr konkrete Gerüchte gab, dass der Konzern auf einen 14-Zoll-Bildschirm umschwenken würde – ähnlich wie das beim 15-Zoll-MBP auf ein 16-Zoll-Display geschah –, tat sich nichts.

Nun gibt es erste Infos, woran es gelegen haben könnte, dass dem 2020er MBP dieses Unterscheidungsmerkmal fehlt. Apple scheint sich entschieden zu haben, nicht auf die bisherige Display-Technik mit etwas mehr Bildschirmdiagonale zu setzen, sondern das alte Display beizubehalten. Stattdessen will der Konzern offenbar darauf warten, bis die Mini-LED-Technik bereit ist.

Ming-Chi Kuo, renommierter Analyst vom Investmenthaus TF International Securities aus Taiwan, der gute Verbindungen in Apples Lieferkette hat, meint, dass Apple eigentlich vorgehabt hatte, Mini-LED-Technik frühzeitig zu verbauen. Doch die gesamte Roadmap mit dem neuen energiesparenden und helleren Backlight, das einige der Qualitäten von OLED verspricht, sei verschoben worden. Grund ist demnach die Corona-Krise.

Eine Massenproduktion der Technik ist nun frühestens für das dritte Quartal 2020 bis zum ersten Quartal 2021 angedacht. Apple plant aber langfristig und werde die Mini-LED-Technik in den nächsten fünf Jahren verwenden. Erstes Mini-LED-Gerät soll vermutlich ein neues 16-Zoll-Modell sein, gefolgt von einem iPad Pro mit A14X-Chip aus dem kommenden "iPhone 12". Los wäre es wohl im vierten Quartal gegangen. Nun ist es möglich, dass sich dies alles ins Jahr 2021 verschiebt. Kuo glaubt weiterhin fest an ein 14,1-Zoll-Modell mit Mini-LED-Display, nennt aber noch keinen Termin.

Apples Mini-LED-Technik arbeitet mit rund 10.000 LEDs in einer Größe von unter 200 Mikrometern pro Stück. Sie erlauben dünnere und leichtere Produkte. Große OLED-Schirme hat Apple für Macs offenbar noch nicht angedacht.

(bsc)