Minikamera mit winzigem Bildsensor für das Internet der Dinge

US-Forscher haben eine Minikamera entwickelt, die sich in nahezu jedes Gerät einbauen lassen soll. Der eigens dafür entwickelte, sehr kleine Bildsensor soll ohne große Optik auskommen.

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Ein Team von Wissenschaftlern beim Chipentwickler Rambus hat einen neuartigen Bildsensor entworfen, der ohne große Optik auskommt, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe. Die Objektive normaler Digitalkameras lassen sich nur begrenzt miniaturisieren, weil ab einer gewissen Größe keine präzise gekrümmte Oberfläche mehr herzustellen ist.

Der Informatiker Patrick Gill, leitender Forscher bei Rambus, will das Problem lösen, indem er das Objektiv gleich ganz weglässt und stattdessen auf einen neuartigen Bildsensor setzt. In dessen Deckschicht ist ein lichtbeugendes Spiralmuster eingeätzt, das Licht aus jeder Richtung einfängt. Das ergibt zunächst nur ein Wirrwarr aus spiralförmigen Objekten, die ein Mensch nicht interpretieren könnte. Eine Software kann sie allerdings in ein erkennbares Bild zurückübersetzen.

Die bislang höchste erzielte Auflösung liegt bei 128 mal 128 Bildpunkten. Mehr Pixel soll auch der beste Sensor nicht haben, den Rambus künftig auf den Markt bringen will, denn Gill will konventionellen Digitalkameras gar keine Konkurrenz machen. Sein Ziel ist es, den kleinsten, billigsten und am einfachsten herzustellenden Sensor zu bauen, der gerade noch brauchbare Bildinformationen liefert. Solche preiswerten Minikameras könnten eines Tages in zahlreichen Geräten sitzen, von mobilen Gadgets über Sicherheitssysteme bis hin zu Spielzeugen.

Auch andere Labors arbeiten an Kameras ohne Linsen, etwa die Bell Labs. Die von Gill entwickelte Technik soll aber weniger komplex sein und sich stärker miniaturisieren lassen. Auch die Produktion soll eher einfach ausfallen: Sie basiert auf der CMOS-Technologie, die auch zur Herstellung anderer Hardware verwendet wird. Und: Man wird den Rambus-Bildsensor sogar direkt in Chips einbauen können. Das soll nur wenige Cent pro Stück extra kosten

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(bsc)