Mit Köpfchen: Tintendrucker-Technik

Seite 4: Gemischte Farben

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Apropos Mischen: Egal ob man mit vier, sechs oder acht Farben druckt, es kommt für die Farbwiedergabe darauf an, in welcher Reihenfolge und in welchem Tempo man diese Farben aufträgt. Auch in diesem Punkt halten sich die Hersteller mit Informationen zurück, die Arbeitsweise eines modernen Fotodruckers zeigt aber schon, wie viel Gehirnschmalz hier investiert wurde. So ist es ein Unterschied, ob man zwei verschiedenfarbige Tintentröpfchen in einem Durchlauf des Druckkopfes unmittelbar übereinander druckt (dann können sich die flüssigen Tinten mischen) oder sie erst trocknen lässt und in einem späteren Durchgang noch einmal darüber druckt.

Wenn man bei einem aktuellen Fotodrucker einfach mal während des Druckens den Stecker aus der Steckdose zieht, kann man schön sehen, dass eine Kombination dieser Techniken zum Einsatz kommt. In der höchsten Qualitätseinstellung transportiert beispielsweise der Canon Pixma iP6600D das Papier nach jedem Durchgang des Druckkopfes um ein Achtel der Druckkopfhöhe, der Druckkopf kommt also an jedem Punkt auf dem Papier acht Mal vorbei. Der abgebrochene Ausdruck lässt daher eine Treppe aus acht Streifen abgestufter Helligkeit erkennen.

Auch HP wirbt damit, durch geschicktes Übereinanderdrucken mehrerer Farbschichten feinere Farbabstufungen zu erzielen. Bei PhotoRET IV werden laut HP bis zu 32 Tröpfchen übereinander gesetzt. Da es einen Unterschied macht, in welcher Reihenfolge die Farben aufs Papier aufgetragen werden, hat Canon bei den Druckern der 4000er und 5000er iP-Serien zwei zusätzliche Düsenspalten vorgesehen: Für den Fotodruck hat der Druckkopf sechs Spalten in der Reihenfolge Cyan, Magenta, Gelb, Magenta, Cyan, Schwarz. So kann der Druckkopf auf dem Weg von links nach rechts Gelb, Magenta und Cyan in derselben Reihenfolge auftragen wie auf dem Rückweg von rechts nach links, was einer Streifenbildung vorbeugt.