Mit ihrer Telecom-Ehe rücken Alcatel und Lucent zur Nummer zwei auf

Die Alcatel-Gewerkschaft CFDT befürchtet, die Belegschaft werde weiter die Kosten weltweiter Umstrukturierungspläne tragen, bei Alcatel sei die Zahl der Mitarbeiter in fünf Jahren halbiert worden.

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  • dpa

Der französische Telekommunikationsausrüster Alcatel und der US-Telefonausrüster Lucent bauen mit ihrem transatlantischen Zusammenschluss bei einem Umsatz von zusammen etwa 21 Milliarden Euro die weltweite Nummer zwei unter Telecom-Ausrüstern hinter dem US-Konzern Cisco (24 Milliarden). "Das Geschäft wird homogen zwischen Nordamerika – dem bisherigen schwachen Punkt von Alcatel – sowie Europa und dem Rest der Welt verteilt", analysierte das Pariser Wirtschaftsblatt La Tribune am Montag die Telecom-Ehe auf hoher Ebene. Alcatel-Chef Serge Tchuruk hat sich nach dem fehlgeschlagenen ersten Fusionsversuch 2001 "seinen Traum erfüllt" und zeigt sich "ganz stolz" über den Schulterschluss.

Mit dem Zusammenschluss wollen die Konzerne über kurz oder lang zur Nummer eins im Bereich der Telecom-Ausrüster werden. Die obersten Gremien beider Unternehmen hätten zugestimmt. Im Zeitraum von drei Jahren werden durch Synergien vor Steuern Einsparungen von 1,4 Milliarden Euro erwartet. Lucent-Chefin Patricia Russo führt den Konzern, Alcatel-Chef Tchuruk wird "nicht-exekutiver" Präsident. Durch die Fusion sollen innerhalb von zwei Jahren zehn Prozent der Mitarbeiter weltweit abgebaut werden. "Erfolg hat, wer bei den Innovationen zu den Besten gehört und am günstigsten produzieren kann", erläuterte Tchuruk. Die Alcatel-Gewerkschaft CFDT befürchtet, die Belegschaft werde weiter die Kosten weltweiter Umstrukturierungspläne tragen, bei Alcatel sei die Zahl der Mitarbeiter in fünf Jahren halbiert worden.

Der neue Telecom-Riese setzt darauf, "dank seiner 26.100 Ingenieure und Forscher auf dem Feld von Forschung und Entwicklung der weltweit leistungsstärkste zu sein." Ziel der Fusion sei es, beim Umsatz und Gewinn deutliche Zuwächse zu erzielen.

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(dpa) / (jk)