Mitarbeiter der Sparkassen-IT wehren sich gegen Stellenabbau

Am Montag streikten die Beschäftigten des von der Schließung bedrohten Finanz-IT-Standortes Fellbach bei Stuttgart. Andere Standorte des Sparkassen-IT-Dienstleisters sollen ebenfalls abgewickelt werden und beteiligten sich an dem Warnstreik.

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Von
  • Jürgen Diercks

Ab 2014 will die Finanz Informatik (FI), der IT-Dienstleister der Sparkassen, ihren Geschäftsbetrieb an drei Standorten bündeln. Erhalten will man den Unternehmenssitz Frankfurt sowie die Rechenzentren in Münster und Hannover. Geschlossen werden sollen die Filialen in Berlin, Leipzig, Saarbrücken, Fellbach bei Stuttgart, München und Nürnberg. Dass die Sparkassen-IT massive Einsparungen vornehmen und Stellen abbauen will, ist seit Mai bekannt.

Viele der rund 4300 FI-Mitarbeiter sollen ihren Arbeitsort wechseln oder mit sogenannten Ausgleichsmaßnahmen, also Abfindungen, aus dem Unternehmen ausscheiden. Seit Anfang Oktober verhandelt die Geschäftsleitung mit Verdi über einen Sozialplan. Die Gewerkschaft will möglichst viele Arbeitsplätze an den Standorten erhalten und für die Betroffenen Beschäftigungsgarantien bis 2025 aushandeln. Laut Finanz Informatik soll es keine Kündigungen geben, jedem Mitarbeiter werde ein Arbeitsplatz an einem der drei verbleibenden Standorte angeboten - eine nach allgemeiner Lebenserfahrung eher unrealistische Perspektive vor allem für Familien mit Kindern. Arbeitnehmervertreter befürchten trotz der Zusage des Geschäftsleitung den Verlust von 1600 Stellen. Sparen will FI mit den angedrohten Maßnahmen rund 100 Millionen Euro jährlich.

Wie die Stuttgarter Zeitung berichtete, habe laut Betriebsrat des Standortes Fellbach bei Stuttgart am Montag die Arbeit praktisch geruht. Am eintägigen Warnstreik hätten sich etwa 300 Beschäftigte beteiligt. An dem von der Schließung bedrohten Standort arbeiten rund 450 Menschen. Auch alle anderen Standorte wurden bestreikt, in Hannover nahmen 250 Personen teil. Bisher haben die Verhandlungen zwischen Verdi und FI zu keinen Ergebnissen geführt. Laut Verdi liegt man in den wichtigen Punkten noch sehr weit auseinander. Die Sparmaßnahmen seien laut FI notwendig, weil die Sparkassen - Eigentümer der FI – ihre Supportkosten senken wollen. Man orientiert sich in seinen Vorstellungen an anderen, nicht zwangsläufig in Deutschland angesiedelten Dienstleistern. (jd)