Mittwoch: Briten-Post überwindet Cyberangriff, Activision spielt Hack herunter

Britische Post nach Ransomware + Activision-Hack ohne sensible Daten + Microsoft-Spiele für Nvidia & Nintendo + Streit um Gesichter-Fahndung + Patente einer KI

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Spielerin mit Gamepad vor einem Monitor

(Bild: Shutterstock.com/Anton27)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Frank Schräer

Das Versandgeschäft der königlich-britischen Post mit internationalen Briefen und Paketen musste nach einer Ransomware-Attacke im Januar praktisch eingestellt werden. Jetzt laufen die Systeme wieder, aber es gibt noch Verzögerungen. Einen Cyberangriff anderer Art musste Activion Blizzard erleiden, denn dort sind Namen, Kontaktdaten und Gehälter der Mitarbeiter in falsche Hände gelangt. "Keine sensiblen Daten", sagt die Firma, obwohl auch Produktpläne dabei waren. Die Pläne Microsofts, die Spielefirma endlich übernehmen zu können, will der Konzern mit Zugeständnissen ins Rollen bringen. So wird die Call-of-Duty-Serie auch Nutzern der Nintendo Switch sowie Nvidias GeForce Now zur Verfügung stehen. Damit will Microsoft Wettbewerbshüter besänftigen, die die Übernahme kritisch beäugen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Nach einem Cyberangriff, der den Versand von Briefen und Päckchen ins Ausland wochenlang unmöglich gemacht hatte, ist wieder Normalbetrieb bei britischen Post-Filialen eingekehrt. Mitte Januar war der britische Post- und Logistikdienstleister Royal Mail Opfer einer Ransomware-Attacke geworden. Diese hatte den internationalen Post- und Warenverkehr praktisch zum Erliegen gebracht. Für den Cyberangriff auf die britische Royal Mail wurde offenbar die Lockbit-Ransomware verwendet. Die Lockbit-Gruppe selbst hatte allerdings bestritten, für den Angriff verantwortlich zu sein: Britische Royal Mail kehrt nach Cyberangriff zu Normalbetrieb zurück.

Auch die Computerspielefirma Activision Blizzard ist offenbar Opfer eines erfolgreichen Cyberangriffs. Am 4. Dezember 2022 soll ein Angreifer eine Person aus der Personalabteilung dazu verleitet haben, den Zwei-Faktor-Authentifzierungscode für ihr Konto zu verraten. Der Täter soll dann Daten über alle Activision-Blizzard-Mitarbeiter kopiert haben, darunter die vollen Namen, Telefonnummer, E-Mail-Adressen, Gehälter und Bürostandorte. Überraschend ist die Einschätzung des Unternehmens zu sensiblen Mitarbeiterdaten: Hack bei Activision – was sind schon "sensible" Daten...

Die Übernahme der Spielefirma durch Microsoft ist auch ein Jahr nach Bekanntgabe der Pläne noch nicht abgeschlossen, denn es gibt Kritik der Konkurrenz und von Behörden. Nun hat Microsoft Übereinkünfte mit Konkurrenten bekannt gegeben. Damit sollen Bedenken von Wettbewerbshütern eingedämmt werden. Spieleklassiker wie die Shooter-Serie "Call of Duty" sollen künftig auch auf Nvidias Streamingdienst GeForce Now sowie auf Nintendos Spielkonsolen verfügbar sein – am selben Tag, mit vollem Funktionsumfang und selben Inhalten: Umstrittene Activision-Übernahme – Microsoft sichert Rivalen Zugang zu Spielen zu.

Der Koalitionsvertrag der deutschen Regierungskoalition aus SPD, Grünen und FDP ist eigentlich deutlich: "Flächendeckende Videoüberwachung und den Einsatz von biometrischer Erfassung zu Überwachungszwecken lehnen wir ab". Das Recht auf Anonymität im öffentlichen Raum sei zu gewährleisten, eine "biometrische Erkennung" etwa von Gesichtern oder Bewegungsformen dort "europarechtlich auszuschließen". Doch wie weit diese Passage reicht, ist zwischen Bundesregierung, den Ampel-Bundestagsfraktionen und der Opposition heftig umstritten angesichts der Fahndung mit Gesichtserkennung: Bricht die Regierung ihren Koalitionsvertrag?

Das US-Patentamt möchte Erfindungen fördern, die mit Hilfe Künstlicher Intelligenz (KI) ersonnen wurde. Das erklärte Ziel ist, die "fortgesetzte Führerschaft der USA bei KI und anderen neuen Techniken zu sichern". Bisher lehnt die Behörde es ab, Patente für Erfindungen zu erteilen, wenn als Erfinder nur eine Künstliche Intelligenz eingetragen werden soll. Das ist auch rechtlich korrekt, aber vielleicht soll das Gesetz geändert werden? Und wie verhält es sich mit gemischten Erfindungen? Dazu sammelt die US-Behörde nun Feedback: Künstliche Intelligenz als patentwürdiger Erfinder? US-Patentamt hat Fragen.

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