Mittwoch: Facebook-Wert, Amazon-Rauswurf, Win-11-CPUs, LinkedIn-Leak & Wahl-Hack

Facebooks Börsenwert über Billion + Algorithmen feuern Amazon-Zusteller + Mehr CPUs für Windows 11 + Mehr LinkedIn-Daten angeboten + Hacker-Ziel Bundestagswahl

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Frau im Homeoffice mit vielen Kaffeetassen

(Bild: SrideeStudio / Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Frank Schräer

Während eine Gerichtsentscheidung Facebooks Börsenwert über eine Billion Dollar hebt, entlässt Amazon Flex seine Zusteller per Algorithmus, ohne dass sich Menschen darum kümmern. Microsoft prüft hingegen die Systemanforderungen für Windows 11 und stellt ein Insider-Preview bereit. Das LinkedIn-Netzwerk gehört zu Microsoft, aber in einem Hackerforum werden erneut hunderte Millionen Nutzerdatensätze zum Verkauf angeboten. Der Verschlüsselungstrojaner REvil hat damit nichts zu tun, aber dieser hat es nun auf virtuelle Maschinen abgesehen. Ein anderes attraktives Ziel für Hackerangriffe und Desinformation ist Deutschlands Politik – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Facebook hat erstmals und als siebtes Unternehmen überhaupt beim Börsenwert die Billionen-Dollar-Grenze geknackt. Anlass für den Kursanstieg war, dass am Montag zwei US-Wettbewerbsklagen gegen Facebook zurückgewiesen wurden. Das gibt Anlegern Sicherheit, dass Facebook auf absehbare Zeit nicht zerschlagen wird. Damit hebt eine Gerichtsentscheidung Facebooks Börsenwert über eine Billion Dollar.

Wie Facebook verlässt sich auch Amazon bei seinem Geschäftsmodell auf Algorithmen, aber wer für Amazon Flex Pakete ausliefert, kann sogar von einem Algorithmus entlassen werden und Widerspruch kostet Geld. Demnach wird die pünktliche Erfüllung der zugewiesenen Aufgaben nicht manuell, sondern nur von Software kontrolliert. So sind beim Zustelldienst Amazon Flex Fahrer vom Algorithmus gefeuert worden, die Pakete nicht pünktlich in einen verschlossenen Apartment-Komplex zustellen konnten oder einen Nagel im Reifen beklagen mussten.

Manuell prüft Microsoft dagegen die Systemanforderungen von Windows 11. Für seine nächste Betriebssystemversion erweitert Microsoft womöglich die Liste an offiziell "unterstützten" Prozessoren, die bisher nur CPUs ab AMDs Ryzen 2000 (Pinnacle Ridge, Raven Ridge) und Intels Core i-8000 (Coffee Lake) enthält. Außerdem wird die PC-Integritätsprüfung überarbeitet. Neben der Prüfung unterstützter Prozessoren startet Microsoft auch ein Insider-Preview von Windows 11.

Das zu Microsoft gehörende LinkedIn-Netzwerk hat ganz andere Probleme. Denn in einem bekannten Hackerforum wurde ein Beitrag entdeckt, in dem rund 700 Millionen Nutzerdatensätze des LinkedIn-Netzwerks zum Verkauf angeboten werden. Das sind 200 Millionen mehr als bei einem ähnlichen Vorfall von April 2021 – und damit fast alle Nutzer.

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Geldgier ist auch die Motivation der Hacker, die Erpressungstrojaner wie REvil einsetzen. Dieser hat seit Neuestem neben Netzwerkspeichern auch VMs im Visier und verschlüsselt Daten gegen Lösegeld. Bislang hat es der Schädling nur auf Windows-PCs abgesehen, aber mehrere Sicherheitsforscher warnen vor einer neuen Version des nun auf virtuelle Maschinen abzielenden Verschlüsselungstrojaners REvil, die noch mehr Geräte bedroht.

Ein anderes Ziel von Hackern ist Deutschlands Politik, warnt der Präsident des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik. Deepfakes, Falschinformationen, gehackte Konten – gezielte Angriffe auf Parteien und Politiker nehmen zu. Lösungen zum Schutz der Wahl werden gesucht, aber die Bundestagswahl bleibt ein "attraktives Ziel" für Hackerangriffe.

Auch noch wichtig:

  • Hyundai lässt nach der Übernahme von Boston Dynamics die Roboter mit der populären koreanischen Boygroup BTS tanzen, testet dabei aber auch Funktion und Software.
  • Der Satelliten-Internetdienst Starlink zählt bislang 69.000 Betatester, aber Elon Musk will 500.000 Starlink-Kunden in einem Jahr.
  • Twitter musste einen Fehler seines Web-Angebots beheben, denn bei manchen Nutzern wurden nicht mehr die jüngsten Tweets zuerst angezeigt – wie eigentlich eingestellt.
  • Heute vor genau 75 Jahren begannen die Vereinigten Staaten im Rahmen der "Operation Crossroads" im Bikini-Atoll mit den ersten Kernwaffentests der Nachkriegszeit.

(fds)