Mittwoch: Meta wieder mit Gesichtserkennung, Foursquare mit nur noch einer App
Gesichtserkennung gegen Scam + Abschaltung vom City Guide + Ende der GSM-Netze + Qualcomms neue Chips für KI im Auto + Bit-Rauschen über Intels neue Mobil-CPU
Der Facebook-Konzern Meta Platforms will Gesichtserkennung nutzen, um Scam-Versuche besser zu erkennen. Zudem sollen durch eine Gesichtserkennung laufende Video-Selfies helfen, verlorene Nutzerkonten wiederherzustellen. Wegen höheren Datenschutzes kommt diese Funktion aber nicht in die EU. Derweil stellt Foursquare seine ursprüngliche Anwendung ein. Daten und Schnittstellen bleiben erhalten, auch damit Abkömmling Swarm weiterlaufen kann. Swarm war damals Ausdruck einer neuen Zwei-App-Strategie der Firma Foursquare. Die Original-App hieß ebenfalls Foursquare und wurde inzwischen in City Guide umbenannt. Ebenfalls eingestellt wird das GSM-Netz, wenn auch erst in einigen Jahren. Als erster deutscher Netzbetreiber nennt die Deutsche Telekom einen konkreten Termin dafür, nämlich Mitte 2028. Auch andere Mobilfunkanbieter haben das auf der Agenda, lassen sich aber mehr Zeit – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Meta Platforms plant, mit Gesichtserkennung gegen Scammer vorzugehen, die mit bekannten Persönlichkeiten werben oder sich als solche ausgeben. Denn Werbekampagnen etwa bei Facebook werden automatisiert geprüft, wobei Methoden künstlicher Intelligenz wie maschinelles Lernen genutzt werden. Jetzt wird dafür testweise Gesichtserkennung hinzugezogen. Das testet der Facebook-Konzern auch bei verlorenen Zugängen zu eigenen Profilen. Künftig sollen auch Video-Selfies zur Identifikation und damit zur Wiederherstellung von Nutzerkonten genügen, wenn das erkannte Gesicht zu Bildern des Profils passt: Meta testet Gesichtserkennung gegen Scam und zur Wiederherstellung von Profilen.
Foursquare stellt seine ursprüngliche Anwendung, inzwischen City Guide genannt, zum 15. Dezember ein. Die zugehörige Webseite wird einige Wochen länger laufen. Ebenfalls erhalten bleiben alle von Unternehmen und Usern eingegebenen Daten und die zu deren Abfrage und Veränderung eingerichteten Schnittstellen. Denn Foursquare verdient Geld mit der Lizenzierung über Geschäfte und andere Einrichtungen sowie deren Besucher angesammelten Daten. Die vor zehn Jahren von Foursquare abgespaltene App namens Swarm betreibt das Unternehmen ebenfalls weiter. Swarm dient der Verfolgung der Freizeitaktivitäten sozialer Bekanntschaften: Foursquare reduziert auf nur eine App.
Abgeschaltet wird auch das GSM-Netz der Deutschen Telekom, voraussichtlich zum 30. Juni 2028. Damit nennt erstmals ein deutscher Netzbetreiber einen konkreten Termin für die Abschaltung seines GSM-Netzes (2G). Vodafone und Telefónica lassen sich mehr Zeit. Die GSM-Netze werden noch für Gespräche mit Einfachhandys, Kurznachrichten und das "Internet of Things" genutzt. Die Technik ist veraltet und steht in zahlreichen Ländern vor der Abschaltung. Mit modernen Smartphones können Gespräche auch über die jüngeren und effizienteren Mobilfunkstandards 4G und 5G geführt werden. Vodafone plant das 2G-Ende für Ende 2030, Telefónica (O2) nennt bislang kein Abschaltdatum für sein GSM-Netz: Telekom setzt Termin für die Abschaltung.
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Neben dem Snapdragon 8 Elite für Smartphones hat Qualcomm zwei Automotive-Prozessoren angekündigt. Die Modelle Snapdragon Cockpit Elite und Snapdragon Ride Elite basieren auf Oryon-CPU-Kernen und sollen gegenüber früheren Chips große Leistungssprünge bieten. Dank dieser soll künstliche Intelligenz im Auto künftig eine größere Rolle spielen. Zudem verweist Qualcomm auf mehr Reserven für Infotainmentsysteme und zuverlässiger arbeitende Assistenzsysteme. Zum konkreten Aufbau der beiden neuen Prozessoren nennt Qualcomm nur wenige Details. So ist im Zusammenhang mit den Oryon-Kernen wie schon beim Snapdragon 8 Elite die Rede von der zweiten Generation: Neue Auto-Prozessoren von Qualcomm mit mehr Leistung für KI und Infotainment.
Anfang September stellte Intel die Mobilprozessoren der Baureihe Core Ultra 200V vor. Diese "Lunar Lake"-Prozessoren ermöglichen sehr lange Akkulaufzeiten, wie ein Test des Asus ZenBook S 14 zeigt. Das ist wichtig für Intel, denn superlange Akkulaufzeiten schaffen auch die neuen Windows-on-ARM-Notebooks mit dem Qualcomm Snapdragon X, die seit Juni im Handel sind. Der Core Ultra 200V hat zwar weniger CPU-Kerne, aber eine deutlich stärkere GPU als der Snapdragon X Elite und er ist ein x86-Prozessor: Probleme mit zur ARM-Technik inkompatibler Windows-Software gibt es bei ihm nicht. Was der Intel Core Ultra 200V leistet, erklären wir in der neuen Folge vom Bit-Rauschen, dem Prozessor-Podcast: Intels ARM-Konter Core Ultra 200V.
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Auch noch wichtig:
- Die größte schwimmende Photovoltaik-Anlage Deutschlands produziert in Baden-Württemberg Strom. Der Rekord wird demnächst in die Niederlausitz wandern: Größte schwimmende Photovoltaik-Anlage Deutschlands eingeweiht.
- "Epische" Leistung sollten 6 leistungsstarke Boeing-Satelliten 15 Jahre lang erbringen. Nach der halben Zeit ist ein Drittel kaputt: Intelsat verliert zweiten EpicNG-Satelliten.
- 37signals ist glücklich mit dem Umzug weg von AWS: Das eigene Rechenzentrum spart mehr Geld als gedacht. Und nächstes Jahr wird es mit dem Storage noch mehr dank eigener Server statt AWS: Deutlich niedrigere Kosten, keine versteckten Gebühren.
- Während der Präsentation des Cybercabs zeigte Tesla KI-Bilder mit Anleihen bei "Blade Runner 2049". Die Produktionsfirma sieht ihr Urheberrecht verletzt: "Blade Runner 2049"-Produzenten klagen gegen Tesla.
- 9040 Kilometer Leitungen, die Wasserstoff transportieren sollen, können nun neu gebaut oder umgerüstet werden: Bundesnetzagentur genehmigt Wasserstoff-Kernnetz.
- Die US-Firma Wolfspeed verzögert ihr milliardenteures Werk für Siliziumkarbid-Bauteile im Saarland. Ob es jemals entstehen wird, ist mittlerweile fraglich: Noch vor dem Bau steht erstes deutsches SiC-Halbleiterwerk vor dem Aus.
- Unitree hat seinem humanoiden Klein-Roboter G1 das Springen beigebracht. Aus dem Stand erreicht er eine Weite, die seine Körpergröße übersteigt. Das ist rekordverdächtig: Humanoider Unitree G1-Roboter springt aus dem Stand 1,4 m weit.
- Im Landkreis Rotenburg/Wümme wurden die ersten Kabel für die Stromtrasse verlegt, die Strom von Schleswig-Holstein nach Süddeutschland bringen soll: Erste Kabel für Suedlink-Stromtrasse verlegt.
- Anhand regelmäßiger Verdunkelungen versucht die Forschung seit Langem zu ermitteln, wann Beteigeuze explodieren wird. Nun gibt es einen ganz neuen Ansatz der Astronomie: Bislang übersehener Stern bei Beteigeuze Ursache für Verdunkelungen?
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- EssilorLuxottica, Eigentümer von Ray-Ban, sagt, die smarten Glasses von Meta seien die am häufigsten verkauften Brillen, die smarte Brille ist ein Verkaufsschlager: Metas Ray-Ban Glasses selbst ohne KI beliebt.
(fds)