Mittwoch: Kanadas wenig nĂĽtzliche Linksteuer, FTX-Chef ohne zweiten Strafprozess

Linksteuer kaum hilfreich fĂĽr Medien + SBF vor schnellerem Verfahren + Telegram-Update fĂĽr Energieeffizienz + Micky Maus gemeinfrei + Ausblick im Chip-Podcast

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Figuren transportieren MĂĽnzen; Mittwoch: Linksteuer-Fiasko, SBF-Verfahren, Telegram-Update, Micky-Maus-Freiheit & Bit-Rauschen-Ausblick

(Bild: beeboys/Shutterstock.com)

Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Frank Schräer

Google und Meta sollten in Kanada dafür zahlen, dass sie Leser auf Medienberichte hinweisen. Das Projekt ist ein Scherbenhaufen, denn statt Medienhäusern mehr Geld einzubringen, wird es weniger. Derweil muss sich der verurteilte Sam Bankman-Fried (SBF) keinem zweiten Strafprozess stellen. Das ist nicht unbedingt eine gute Nachricht für den FTX-Gründer, denn die Vorwürfe können auch ohne neues Verfahren bei der Verurteilung berücksichtigt werden. Mehr Personen werden direkt vom Update des Telegram-Messengers betroffen, der mit neuem Telefonie-Design Handy-Akkus schonen will. Zudem gibt es mehr Bot-Funktionen und Nachrichten werden verdampft beim löschen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Kurz vor Weihnachten ist sie in Kraft getreten, die kanadische Linksteuer des Online News Act ("Bill C18"). Sie sollte etwa 30 Prozent der gesamten Kosten für die Erstellung von Nachrichteninhalten in Kanada finanzieren. Weit über 300 Millionen kanadische Dollar sollten jährlich hereinkommen, bezahlt von nur zwei Konzernen: Meta Platforms und Google. Andernfalls hätten sie in Kanada keine Hyperlinks zu in- und ausländischen Nachrichtenseiten mehr veröffentlichen dürfen. Tatsächlich wird niemand die Linksteuer zahlen. Das unbeholfene Regierungsprojekt schadet der Medienbranche mehr, als es nutzt: Kanada führt Linksteuer ein, die niemand zahlen muss.

Die US-Staatsanwaltschaft wird keinen zweiten Strafprozess gegen Sam Bankman-Fried (SBF), Gründer der kollabierten Kryptowährungsbörse FTX anstrengen. In einem ersten Prozess ist SBF Anfang November in allen sieben Anklagepunkten schuldig gesprochen worden. Das Strafmaß möchte der Richter am 28. März festlegen. Sechs weitere Anklagepunkte wurden vorab in ein separates Verfahren ausgelagert. Dieses Verfahren lässt die Staatsanwaltschaft jetzt fallen. Damit vermeidet sie eine Verzögerung der Verkündung des Strafmaßes aus dem ersten Prozess. Keine zweite Verurteilung bedeutet aber nicht, dass er in Summe eine weniger lange Haftstrafe erhält wegen Kryptogeld-Betrugs: Kein zweiter Prozess gegen FTX-Chef SBF.

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Zum Jahreswechsel hat Telegram seinem Messenger einige Updates verpasst. Ein neues Design der Telefon-Funktion soll weniger stromhungrig sein, sodass Handys länger durchhalten können. Daneben gibt es einige neue Animationen wie einen Verdampfungseffekt und Erweiterungen bei der Bot-Plattform der Software, durch die Bots mehr Funktionen bekommen und intelligenter werden sollen. Die größte Neuerung ist die neu gestaltete Bedienoberfläche der (Video-)Telefonie des Telegram-Messengers. Diese Schnittstelle soll weniger Ressourcen benötigen als zuvor, sodass Telefonate den Handy-Akku schonen und auch besser auf älteren Mobilgeräten laufen sollen nach dem Update für Telegram: Messenger soll mit verbesserter Telefonie Strom sparen.

Nach langem Kampf verliert Disney in den USA das Urheberrecht an der frühen Fassung seiner wohl bekanntesten Figur: Die 1928 im Trickfilm "Steamboat Willie" gezeigte Version von Micky Maus ist seit dem 1. Januar in den USA gemeinfrei. "Steamboat Willie" und die darin enthaltene Version von Micky Maus können also von jedem verbreitet und verändert werden. Doch es gibt Einschränkungen: Einerseits betrifft das abgelaufene Copyright nur die alte Version von Micky Maus, die beispielsweise keine Handschuhe trägt. Zudem behält Disney weiterhin das Markenrecht an der berühmten Comic-Maus. Das soll vorrangig Verwirrung beim Publikum verhindern: Micky Maus wird gemeinfrei – aber wohl nicht in Deutschland.

Alle Jahre wieder orientieren sich die Chiphersteller an den großen Veranstaltungen, um ihre neuen Prozessoren und Grafikchips anzukündigen. Den Anfang macht die CES in Las Vegas im Januar, es folgen Mobile World Congress (MWC), Nvidia GTC, Computex in Taipei und Gamescom. Auf der CES spielen „KI-Notebooks“ mit AMD Ryzen 8040 und Intel Core Ultra 100 (Meteor Lake) die erste Chip-Geige, aber vermutlich kommen auch die Desktop-PC-CPUs Ryzen 8000G und 65-Watt-Typen des Core i-14000. Vielleicht frischt Nvidia auch einige GeForce RTX 4000 etwas auf. Den Chip-Ausblick aufs Jahr 2024 von heise online und c’t gibt es zu hören in Folge 2024/1 von Bit-Rauschen, dem Prozessor-Podcast: Ausblick aufs Chip-Jahr 2024.

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(fds)