MobilCom will trotz Kritik Festnetzsparte an freenet.de verkaufen

Die Telefongesellschaft 3U TELECOM hatte den Verkauf kritisiert: Der Vorvertrag sei ein Missbrauch öffentlich verbürgter Sanierungskredite und führe zu Wettbewerbsverzerrung.

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  • dpa

Die schleswig-holsteinische Mobilfunkgesellschaft MobilCom hält trotz der Kritik eines Konkurrenten daran fest, ihren Festnetzbereich an die eigene Tochtergesellschaft freenet.de zu verkaufen. Festnetztelefonie und Internetzugang seien technisch und wirtschaftlich eng verbunden, heißt es in einer MobilCom-Mitteilung vom Freitag. Ihre Zusammenführung bei freenet.de sei daher sinnvoll. Der isolierte Verkauf des Festnetzes berge dagegen erhebliche rechtliche Risiken. freenet.de will künftig auch Ortsgespräche im Call-by-Call-Verfahren anbieten und lancierte gerade erst neue DSL-Tarife.

Die Telefongesellschaft 3U TELECOM hatte den Verkauf kritisiert und ein offenes Bieterverfahren gefordert. Der geschlossene Vorvertrag sei ein Missbrauch öffentlich verbürgter Sanierungskredite und führe zu Wettbewerbsverzerrung, erklärte 3U am Freitag in Frankfurt. Der vorgesehene Verkaufspreis von 35 Millionen Euro sei nach Einschätzung von 3U deutlich zu niedrig. 3U selbst habe am 18. Februar dieses Jahres 40 Millionen Euro für das Festnetz geboten. Das Gebot sei in dieser Woche auf 60 bis 70 Millionen Euro erhöht worden. MobilCom habe aber an diesen Angeboten kein Interesse gezeigt.

Dazu erklärte MobilCom, das Angebot von 3U sei in wesentlichen Teilen nicht ausreichend spezifiziert und -- soweit bewertbar -- wirtschaftlich nachteilig. Der Verkaufsprozess sei noch nicht abgeschlossen. Der MobilCom-Vorstand erwarte aber, dass Aufsichtsrat, Kreditgeber und Bürgen dem Verkauf an freenet.de zustimmen werden. (dpa) / (jk)