Mobilcom-Großaktionär TPG will Bedenken der Kleinaktionäre zerstreuen

Tumultartige Zwischenfälle verzögerten den Beginn der Reden und Antworten der Vorstände und Aktionäre auf der Hauptversammlung von Mobilcom, auf der die Verschmelzung mit freenet.de beschlossen werden soll.

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  • dpa

Der Mobilcom-Großaktionär Texas Pacific Group (TPG) hat versucht, die Bedenken von einigen Kleinaktionären gegen die Fusion des Telefonunternehmens mit seiner Internet-Tochter freenet.de zu zerstreuen. "Ohne Verschmelzung wird Mobilcom nicht die notwendigen finanziellen Mittel haben, um in der Branche eine wichtige Rolle zu spielen", sagte der TPG-Partner und Mobilcom-Aufsichtsrat Andrew Dechet am Dienstag auf der Hauptversammlung in Hamburg.

Für den Großaktionär stünden das Wachstum des Unternehmens und neue Kunden im Fokus der Zusammenführung, sagte Dechet. "Der Vorwurf, TPG wolle das Unternehmen ausbluten, entbehrt jeder Grundlage." Spekulationen, der Mobilcom-Großaktionär strebe eine große Ausschüttung von 0,8 bis 1,0 Milliarden Euro an, "sind einfach nicht wahr", betonte der TPG-Vertreter. Es läge in der Verantwortung des Vorstandes, den Aktionären das Angebot einer Dividendenzahlung zu machen. Die TPG hält 27,3 Prozent an Mobilcom.

Tumultartige Zwischenfälle verzögerten den Beginn der Reden und Antworten der Vorstände und Aktionäre auf der Hauptversammlung. Der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Dieter H. Vogel, musste mehrere Verwarnungen aussprechen und einen Kleinaktionär von Sicherheitskräften aus dem Saal entfernen lassen. Für die Fusion ist die Zustimmung von 75 Prozent der anwesenden Aktionäre erforderlich.

Für Donnerstag ist die Hauptversammlung der Internet-Tochter freenet.de anberaumt. Bei dieser hält Mobilcom die Mehrheit, so dass eine Zustimmung der Hauptversammlung sicher scheint. In beiden Häusern gehen die Vorstände davon aus, dass die Fusion ohne Probleme über die Bühne gehen wird. Chef des neuen Unternehmens telunico holding AG soll der bisherige freenet.de-Vorstandsvorsitzende Eckhard Spoerr werden. Das Bundeskartellamt hat dem geplanten Zusammenschluss bereits zugestimmt. (dpa) / (jk)