Mobilcom-Konzern legt dank Freenet zu

Der DSL-Anbieter konnte seinen Kundenbestand gegenüber 2004 um 50 Prozent auf knapp 700.000 steigern. Die Mobilfunksparte wuchs auf 4,8 Millionen Teilnehmer, zugleich sank der durchschnittliche Umsatz ARPU auf 18,40 Euro im Monat.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Der Telecom-Konzern Mobilcom AG hat sein vorläufiges Jahresergenbis für 2005 vorgelegt. Demnach konnte das Büdelsdorfer seinen Umsatz 2005 auf 2,05 Milliarden Euro gegenüber 1,897 Milliarden Euro im Jahr zuvor steigern. Dabei entwickeln sich die Geschäfte des Mobilfunk-Serviceproviders Mobilcom und der Festnetztochter freenet.de unterschiedlich: Bei freenet.de erhöhten sich die Erlöse um mehr als 50 Prozent auf 715,1 Millionen Euro, während sie sich beim Service-Provider mobilcom um fünf Prozent auf 1,35 Milliarden Euro verringerten. Die Internet-Tochter verdoppelte im DSL-Geschäft (DSL) die Zahl ihrer Kunden auf knapp 700.000. Mit mehr als 339 Millionen Euro war das Internet-Zugangsgeschäft dpa zufolge stärkster Umsatzträger bei freenet. Die freenet-Sparte Festnetztelefonie erhöhte ihre Erlöse um sieben Prozent auf mehr als 158 Millionen Euro. Aus dem Internet-Portalgeschäft flossen rund 101 Millionen Euro (plus 182 Prozent).

Das um Einmalaufwendungen für die geplante Verschmelzung beider Unternehmen bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) wuchs auf 133,6 Millionen Euro gegenüber rund 88 Millionen Euro im Vorjahr. Das Gros steuerte freenet mit mehr als 90 Millionen Euro bei. Den Umsatzrückgang im Mobilfunkgeschäft der mobilcom begründete der Provider mit dem gesunkenen Preisniveau bei Handy-Tarifen. Mit ihrem Discount-Angebot Klarmobil mischen die Büdelsdorfer selbst in diesem Preispoker mit, in dem auch der Stopp von Gratis-Telefonaten nur eine Verschnaufpause vor dem weiteren Margenverfall bedeuten dürfte. Im zweiten Halbjahr 2005 konnte mobilcom die Zahl seiner Kunden um 260.000 auf 4,82 Millionen ausbauen. Zugleich sank der Durchschnittsumsatz je Kunde ARPU auf 18,40 Euro im Monat deutlich gegenüber dem Vorjahreswert von 20,30 Euro. Da mit der vom Regulierer geforderten Senkung der Terminierungsentgelte eine wichtige Einnahmequelle für die Mobilfunker schwächer sprudelt als in der Vergangenheit, sind die guten Zeiten des leichten Geldverdienens im Mobilfunk endgültig vorbei. Daher wird in der Branche über eine Fusion der Mobilfunk-Service-Provider mobilcom und debitel spekuliert. (ssu)