Mobilfunk-Discounter simply hat 65.000 Kunden

Das im April von Drillisch gestartete Angebot unterläuft mit der "Best Tarif"-Option zwar die Minutenpreise anderer Billiganbieter, konnte bisher aber deutlich weniger Kunden gewinnen als Konkurrent Simyo.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 105 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sven-Olaf Suhl

Der Mobilfunk-Serviceprovider Drillisch AG poliert den Markenauftritt seines Discount-Angebots simply auf: Ab Montag, dem 24. Oktober, soll das bisher unter www.simply-card.de erreichbare Angebot auf die Website www.simplyTel.de umziehen. Die Konditionen für den in den Netzen von T-Mobile oder Vodafone D2 erhältlichen Tarif bleiben unverändert. Anlässlich des so genannten Relaunch der Marke erhalten Neukunden, die sich bis zum 30. November anmelden, 50 Frei-SMS sowie die Option "Best-Tarif-Vergleich" bis Ende Februar 2006 kostenlos hinzu.

Die Option kostet normalerweise zusätzliche 1,29 Euro im Monat. Dafür verspricht simply seinen Kunden "noch billigeres und transparenteres" Telefonieren. Die Grundidee dieser Variante besteht darin, das tatsächliche Telefonaufkommen des Handynutzers am Monatsende in fünf verschiedenen Vergleichstarifen durchzurechnen, um ihm die unterm Strich günstigste Variante tatsächlich zu berechnen. Ohne die Konkurrenz beim Namen zu nennen, imitieren diese Vergleichswerte die Tarife anderer Discounter. Mit einer Reduzierung auf einen einheitlichen Minutenpreis von 18 Cent für innerdeutsche Gespräche reagierte Drillisch am 1. Juni auf den Start des so genannten No-Frills-Anbieters Simyo, der mit einem Minutenpreis von 19 Cent für Schlagzeilen sorgte.

Obwohl simply sowohl beim Minutenpreis als auch bei SMS mit 13 Cent die Simyo-Preise um jeweils einen Cent unterschreitet, konnte simply nach eigenen Angaben seit seinem Start im April lediglich 65.000 Kunden gewinnen. Während die Muttergesellschaft von Simyo, E-Plus, keine separaten Kundenzahlen für Simyo nennt, blieben jedoch auch Dementis des Netzbetreibers zu in den Medien kursierenden Kundenzahlen aus: Agenturmeldungen zufolge überschritt diese bereits im August eine Viertelmillion. Anfang Oktober meldete die Financial Times Deutschland gar eine Kundenzahl um 350.000 und berief sich dabei auf Branchenkreise.

Damit läge Simyo deutlich vor seinen Wettbewerbern unter den Mobilfunk-Discountern. Selbst der Tarif debitel light, unter dem der Serviceprovider Debitel eine weitgehende Kopie von Simyo auch im so genannten stationären Handel vertreibt, verläuft nach Angaben der Stuttgarter schleppender als erwartet. (ssu)