Simyo hat angeblich eine Viertelmillion Kunden

Laut Simyo-Chef Rolf Hansen übertrifft der Erfolg des Mobilfunk-Discounters die eigenen Erwartungen, konkrete Zahlen nennt Hansen jedoch nicht. Auch die Konzernmutter KPN hält sich bedeckt.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Der Mobilfunkdiscounter Simyo hat seit dem Start am 30. Mai rund 250.000 Verträge abgeschlossen. Dies meldet dpa unter Berufung auf Informationen aus Branchenkreisen. Über seine 90-prozentige Tochter Simyo vertreibt der Mobilnetzbetreiber E-Plus SIM-Karten mit einem einzigen Prepaid-Tarif ausschließlich über das Internet. "Die Ergebnisse liegen über unseren Erwartungen", sagte Simyo-Chef Rolf Hansen der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX am Donnerstag, ohne konkrete Zahlen zu nennen. Die Marke von 100.000 Kunden soll Simyo -- ebenfalls dpa zufolge -- bereits Mitte Juli überschritten haben.

Gegenüber heise online hatten Manager von Simyo und E-Plus stets darauf verwiesen, dass es von der börsennotierten, niederländischen Konzernmutter KPN und den rechtlichen Rahmenbedingungen abhänge, inwieweit die Kundenzahlen der KPN-Niederlassungen in Holland, Belgien und Deutschland aufgeschlüsselt werden. Andererseits schien keiner der von uns Befragten das Bedürfnis zu haben, die dpa-Zahlen zu dementieren. In seinem Wirtschaftsbericht über das erste Halbjahr 2005, den KPN am Dienstag veröffentlicht hatte , bezeichnet die Konzernmutter die "ersten Resultate von Simyo als ermutigend", auch in der Beschreibung der Kundenentwicklung von E-Plus finden sich keine konkreten Zahlenangaben zu Simyo.

Simyo hat fraglos Bewegung in den deutschen Mobilfunkmarkt gebracht und unmittelbar nach seinem Start Nachahmer gefunden und für Spekulationen um weitere Discount-Angebote gesorgt. Mit der erst Ende Juli gestarteten Flatrate für E-Plus und das Festnetz namens BASE will E-Plus die Tariflandschaft weiter verändern. In Österreich, in dem sich die Anbieter seit geraumer Zeit eine Preisschlacht liefern, gibt es aus deutscher Sicht paradiesische Tarifangebote. Mit der jüngst beschlossenen Übernahme des Mobilfunkanbieters tele.ring durch T-Mobile Austria und dem damit verbundenen Verschwinden eines Wettbewerbers könnten sich die Mobilfunkpreise in der Alpenrepublik wieder etwas zugunsten der Carrier entwickeln: Die Einkaufspreise für Gesprächsminuten und ihre Tarifkalkulation halten die Netzbetreiber noch geheimer als die ein oder andere Kundenzahl. (ssu)