Mobilfunk-Neuling Quam stellt Verkauf vorläufig ein

Rund drei Wochen nach dem Start hat der Mobilfunk-Anbieter Quam den Verkauf seiner Produkte vorläufig eingestellt.

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  • dpa

Rund drei Wochen nach dem Start hat der Mobilfunk-Anbieter Quam den Verkauf seiner Produkte vorläufig eingestellt. Damit solle gegen eine Blockadehaltung der großen Wettbewerber D1 und D2 protestiert werden, sagte ein Quam-Sprecher am Dienstag in München. Aus den Netzen der Mobilfunkanbieter T-Mobil (D1) und D2 Vodafone in das Quam-Netz gebe es nach wie vor nur über eine Servicenummer eine Verbindung ins Quam-Netz. "Man will uns ganz offensichtlich das Weihnachtsgeschäft verderben."

In den Geschäften, die Quam in den vergangenen Wochen eröffnet hatte, können die Kunden vorerst nur beraten werden, aber keine Verträge abschließen. Mit dem Verkauf solle erst wieder begonnen werden, wenn D1 und D2 die direkte Einwahl in die Quam-Netze ermöglichen. "Wir hoffen, dass nun mehr Druck ausgeübt wird", sagte der Sprecher. D1 und D2 hatten die Vorwürfe von Quam bestritten. Die Anträge auf Freischaltung der Netze seien zu spät gestellt worden, hieß es.

Quam war am 22. November mit seinen Diensten gestartet. Auf dem heiß umkämpften Mobilfunk-Markt hatten Branchenkenner dem Spätstarter allerdings von vornherein nur wenig Chancen eingeräumt, sich gegen die großen Konkurrenten durchzusetzen. Durch den Ausfall des lukrativen Weihnachtsgeschäfts wird Quam es nach Einschätzung von Experten nun noch schwerer haben.

Quam ist die Marke des spanisch-finnischen Konsortiums Group 3G, die sich im August vergangenen Jahres neben D1, D2 Vodafone, E-Plus, Viag Interkom und Mobilcom für mehr als 16 Milliarden DM eine UMTS- Lizenz ersteigert hatte. Bis zum Start des neuen Mobilfunkstandards bietet Quam die Dienste auf dem heutigen GSM-Standard an und nutzt dabei das Netz von E-Plus. (dpa) / ()