Mobilfunkspezialist Ericsson mit satten Gewinnen

Das schwedische Unternehmen Ericsson konnte seinen Umsatz im zweiten Quartal um 28 Prozent auf rund 7,7 Milliarden Euro steigern.

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Von
  • Michael Herfort

Der schwedische Mobilfunkspezialist Ericsson konnte seinen Umsatz im zweiten Quartal um 28 Prozent auf rund 7,7 Milliarden Euro steigern. Der Gewinn vor Steuern stieg um 325 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro, bereinigt um Sonderfaktoren auf knapp 800 Millionen Euro. Damit verbesserte sich der bereinigte Gewinn je Aktie um 90 Prozent auf 0,07 Euro. Gewichtet nach Ländern war für Ericsson erneut Nordamerika der am schnellsten wachsende Markt mit einem Plus von 69 Prozent, gefolgt von Lateinamerika und Westeuropa.

Ericsson gilt als weltweiter Marktführer in der mobilen Netzwerk-Infrastruktur und liegt hinter Nokia und Motorola auf Platz drei bei der Herstellung von Mobiltelefonen. Besonders Erfolgreich war Ericsson im Geschäft mit den Netzbetreibern. Mehr als zwei Drittel der Einnahmen stammen aus diesem Segment. "Diese Ergebnisse unterstreichen unsere Marktführerschaft in der mobilen Netzwerktechnik. Wir bauen jetzt das mobile Internet", trumpfte Kurt Hellström, Präsident von Ericsson, auf.

Nicht ganz so schön sieht es allerdings bei den Geräten aus, mit denen die Verbraucher konfrontiert sind. Im Geschäftsbereich für so genannte "Consumer Products", also vor allem Handys, konnte das Unternehmen seinen Umsatz um 40 Prozent im ersten Halbjahr auf etwa 3,35 Milliarden Euro steigern. Wegen Lieferschwierigkeiten mit einem zentralen Zulieferer, so die Angaben von Ericsson, musste dieser Bereich in der Berichtsperiode jedoch einen operativen Verlust von rund 221 Millionen Euro verbuchen. Ein von Ericsson eingeleitetes Aktionsprogramm durch eine veränderte Einkaufspolitik bei den Bauteilen für Mobiltelefone sowie eine Straffung der Modellpalette und verbesserte Herstellungsprozesse sollen hier Abhilfe schaffen. Ericsson hofft damit wohl, bei Handys zu den beiden Hauptkonkurrenten aufschließen zu können.

Ericsson hatte in letzter Zeit verstärkt in die Entwicklung des "mobilen Internets" investiert und im zweiten Quartal mehrere neue Produkte vorgestellt – darunter ein Mobiltelefon mit GPRS (das allerdings erst Ende dieses Jahres lieferbar sein soll) und Bluethooth-Produkte. Besonderes Wachstumspotential sehen die Schweden im Aufbau der UMTS-Netze, die nach Firmenangaben schneller als erwartet vonstatten gehen soll. Für den künftigen Geschäftsverlauf erwartet Ericsson eine Umsatzsteigerung von mehr als 25 Prozent sowie eine Umsatzrendite von etwa 10 Prozent. (mih)