UMTS-Studie: "Buy or bye-bye"

Laut einer aktuellen Studie laufen Telefongesellschaften, die auf UMTS verzichten, Gefahr, aus dem Markt gedrängt zu werden.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Christian Rabanus

Die Marktforscher von Ericsson Consulting, einer Tochtergesellschaft des Handy-Herstellers Ericsson, haben in einer Studie fünf Thesen zur Einführung des neuen Mobilfunkstandards UMTS aufgestellt. Ihr Tenor: UMTS ist zwar teuer, aber wer in der ersten Liga der Telekommunikationskonzerne mitspielen will, sieht sich gezwungen, UMTS-Dienste anzubieten. Ericsson Consulting kommt schließlich – im Gegensatz zu einigen anderen Marktforschungsinstituten – zu einer vorsichtig positiven Bewertung der Wirtschaftlichkeit von UMTS.

Ein wichtiges Ergebnis der Studie ist die Einschätzung, dass der Einstieg ins UMTS-Geschäft für die Top-Konzerne keine Option, sondern eine Notwendigkeit ist ("buy or bye-bye"). Einerseits rechnen die Marktforscher damit, dass die Kapazitäten des GSM-Netzes, vor allem im 900-MHz-Bereich, schon bald ausgeschöpft sein werden, andererseits sehen die Consulting-Experten eine verstärkte Nachfrage nach mobilen Datendiensten voraus, die sich mittelfristig nur mit UMTS befriedigen lasse.

Neue Geschäftsmöglichkeiten durch UMTS entstünden vor allem aus einem erweiterten Service-Angebot der Netzbetreiber, behaupten die Marktforscher. Unter dem Motto "Content is King, but distribution of content is King Kong" müssten sich die UMTS-Lizenzinhaber auf neue Wege der Wertschöpfung begeben, um erfolgreich zu sein. Ericsson Consulting nennt als neue Bereiche der Wertschöpfung beispielsweise Werbung, One-to-one-Marketing, M-Commerce und personalisierte Dienste.

Schließlich vermuten die Marketing-Experten in der Studie, das sich der Aufbau des UMTS-Netztes nicht allzu lange hinziehen wird. Die hohen Investitionen für den Lizenz-Erwerb und den Aufbau der Netzinfrastruktur seien ein starker Anreiz für die Unternehmen, möglichst schnell möglichst vielen Kunden ihre UMTS-Dienste anzubieten, um möglichst bald eine Amortisierung der Investitionen zu erreichen. (chr)