Mögliches Destatis-Datenleck soll keine Wahlauswirkungen haben
Bezüglich des möglichen Datenlecks bei Destatis hat die Behörde die Sicherheitsbehörden eingeschaltet. Die anstehende Bundestagswahl sei aber nicht betroffen.
- Niklas Jan Engelking
- mit Material der dpa
Am Donnerstag wurde ein mögliches Datenleck beim Statistischen Bundesamt bekannt, Cyberkriminelle bieten rund 3,8 GByte an angeblich dort erbeuteten Daten im digitalen Untergrund an. Das IDEV-System wurde Offline genommen, nun gibt es weitere Maßnahmen: "Die Sicherheitsbehörden wurden eingeschaltet und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) analysiert den Sachverhalt", teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden mit. Auf die Frage, ob Cyberkriminelle für das Datenleck verantwortlich sein könnten, hieß es, vorerst lägen "noch keine gesicherten Erkenntnisse vor". Die Sicherheitsbehörden arbeiteten in enger Abstimmung mit dem Bundesamt intensiv an der Aufklärung des Vorfalls, sagte der Sprecher.
Bundestagswahlen 2025 nicht betroffen
Die Präsidentin des Statistischen Bundesamts, Ruth Brand, ist zugleich Bundeswahlleiterin. Die IT-Systeme des Statistischen Bundesamts und die IT-Systeme der Bundeswahlleiterin seien technisch getrennt und eigenständig, erklärte ein Sprecher des Bundesamts und der Bundeswahlleiterin auf Anfrage. Die Vorbereitungen zur Bundestagswahl 2025 verliefen planmäßig. Das Statistische Bundesamt benutze verschiedene Systeme zur Datenerhebung und -verarbeitung.
Das betroffene Meldesystem IDEV (Internet Datenerhebung im Statistischen Verbund) ist ein Internetportal, "über das Meldungen zu verschiedenen amtlichen Statistiken an die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder übermittelt werden können. Die vorgeschriebenen Meldefristen sind bis zur Klärung des Sachverhalts ausgesetzt", hieß es weiter.
Vorsorgliche MaĂźnahmen
Vorerst gebe es keine Hinweise darauf, dass auch die IDEV-Systeme der Bundesländer betroffen sein könnten. "Rein vorsorglich haben jedoch die Länder bis zur Aufklärung des Sachverhalts ihre Systeme ebenfalls vom Netz genommen", ergänzte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden. Seine eigenen statistischen Informationen für die Öffentlichkeit waren zunächst weiterhin auf seinen Internetseiten zu finden.
(nen)