Mögliches Ende für Assanges Botschaftsasyl: Ecuador will Vermittlung

Der aktuelle ecuadorianische Präsident Lenín Moreno strebt ein Ende des Asyls von Julian Assange an. Seine Außenministerin steht in ständigem Kontakt mit der britischen Regierung.

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Mögliches Ende für Assanges Botschaftsasyl: Ecuador will Vermittlung

(Bild: dpa, Facundo Arrizabalaga)

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Von
  • dpa

Ecuadors Regierung strebt ein Vermittlungsverfahren an, um das seit 2012 bestehende Botschaftsasyl für den Wikileaks-Gründer Julian Assange in London zu beenden. Außenministerin María Fernanda Espinosa betonte in Quito, sie stehe deswegen in "ständigem Kontakt" mit der britischen Regierung. Diese will den Australier Assange bei Verlassen der ecuadorianischen Botschaft festnehmen lassen.

María Fernanda Espinosa

(Bild: cancilleria.gob.ec )

"Wir haben ein enormes Interesse, eine endgültige Lösung für den Fall Assange zu erreichen", sagte Espinosa. Die Vermittlung könne über eine Person oder ein Drittland geschehen. Assange war von dem linksgerichteten Präsidenten Rafael Correa das Asyl aus humanitären Gründen gewährt worden. Correas Nachfolger Lenín Moreno strebt nun ein Ende des Asyls an.

Ein Sprecher des britischen Außenministeriums betonte nach Angaben der Nachrichtenagentur PA, dass die ecuadorianische Regierung wisse, dass es für Assange nur die Lösung gebe, sich beim Verlassen der Botschaft der Justiz zu stellen. Zunächst hatte er in der Botschaft Schutz vor einer Auslieferung nach Schweden gesucht. Die schwedische Justiz hatte ihre Ermittlungen wegen Vergewaltigungsvorwürfen dann aber im Mai 2017 eingestellt. Die britischen Behörden erklärten aber, dass sie ihn wegen anderer Vergehen im Zusammenhang mit den Veröffentlichungen brisanter Dokumente trotzdem festnehmen würden.

Assange hatte stets erklärt, er befürchte am Ende eine Auslieferung in die USA. Washington macht ihn für die Veröffentlichung von geheimen US-Dokumenten aus den Kriegen in Afghanistan und im Irak über die Plattform WikiLeaks verantwortlich. (anw)