Montag: Ermittlungen gegen Kryptobörse FTX, Disney-Konzern auf Sparkurs

Bahamas-Polizei untersucht FTX + Disney stoppt & spart + Erfolgsmetriken & Meeting-Hölle + QAnon & Verschwörungstheorien + Gründe für Schweizer Luftraumsperre

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Mensch mit Laptop und Handy sowie Kryptomünzen

(Bild: Chinnapong / Shutterstock.com)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Frank Schräer

Die Kryptobörse FTX meldet mysteriöse Geldabflüsse, die sich auf angeblich fast eine halbe Milliarde Dollar belaufen. Jetzt ermittelt die Polizei der Bahamas wegen des FTX-Kollapses. So etwas will Disney vermeiden. Obwohl die Abozahlen des Streaming-Dienstes Disney+ immer noch steigen, tritt der Konzern präventiv auf die Kostenbremse. Sparkurs und Einstellungsstopp sollen Disney auf Kurs bringen. Nicht nur Disney, auch andere Unternehmen setzen auf Agilität, aber versinken dabei immer mehr in organisatorische Lethargie. Der Schuldige ist schnell ausgemacht – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Nach dem Insolvenzantrag der Kryptobörse FTX hat die Polizei der Bahamas Ermittlungen aufgenommen. In Anbetracht des globalen Kollapses von FTX untersuche ein Team von Finanzermittlern in enger Zusammenarbeit mit der Wertpapieraufsicht des Inselstaates, ob kriminelles Fehlverhalten vorliege. Die Wertpapieraufsicht hatte zuvor angegeben, das Unternehmen stehe unter Verdacht, unter anderem Kundengelder veruntreut zu haben. Daneben hat FTX "nicht autorisierte Transaktionen" in angeblich dreistelliger Millionenhöhe gemeldet, die noch untersucht werden: Polizei der Bahamas ermittelt wegen Kollaps von Kryptobörse FTX.

Disneys Streaming-Sparte wächst weiter, die Zahl der Abonnenten steigt. Jedoch erhöhen sich auch die Kosten erheblich. Der Unterhaltungskonzern stemmt sich nun mit Einsparungen und einem Einstellungsstopp gegen die hohen Verluste. So solle es Neueinstellungen nur noch für essenzielle Posten geben. Zudem sollten nur noch absolut notwendige Dienstreisen unternommen werden. Der Schritt kommt wenige Tage nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen, die Anleger wegen eines hohen Verlustes in der Streaming-Sparte enttäuscht und zu einem sinkenden Aktienkurs geführt hatten: Walt Disney auf Sparkurs und mit Einstellungsstopp.

Mit "Daily Standup", Retro, Stakeholder-Meeting und "Project Refinement Session" gehört man wahrscheinlich zu jenen, die im Betrieb mit einer "agilen Transformation" beglückt wurden. Doch agil sind oder werden seit Jahren schließlich alle Unternehmen so irgendwie. In jenem "irgendwie" versteckt sich allerdings ein gewaltiger Haken, denn vielerorts werden agile Transformationen schnell zu einem Martyrium, durchgezogen ohne Sinn und Verstand, dafür aber mit aller Gewalt, ohne sinnvolle Ergebnisse, und mit schier endlosem Meeting-Marathon, der effizientes und zielgerichtetes Arbeiten praktisch unmöglich macht: Chef versteht agil nicht – Von falschen Erfolgsmetriken und der Meeting-Hölle.

Ein Trend ganz anderer Art ist die QAnon-Bewegung. Sie entstand im Internet auf Message- und Imageboards wie Reddit und 4chan, verbreitete Verschwörungstheorien, zog auf der ganzen Welt Aufmerksamkeit auf sich und scharte viele Anhänger um sich. Einer von ihnen wurde Donald Trump. Es gab wilde Spekulationen darüber, wer hinter Q steckt. Auch wenn das Rätsel mittlerweile gelöst zu sein scheint, lohnt sich ein Blick auf die Folgen dieser Bewegung und deren Entstehung. Diesem Thema angenommen haben wir uns im Missing Link: QAnon – Verschwörungstheoretiker, Extremisten, Politiker.

Ein Schweizer Digitalmagazin veröffentlichte jetzt neue Recherche-Ergebnisse zu der stundenlangen Komplettsperrung des Schweizer Luftraums am 15. Juni dieses Jahres, welche die Flughäfen Zürich und Genf lahmlegte oder wie in Basel schwer im Betrieb beeinträchtigte. Tausende Passagiere waren teilweise den ganzen Tag über in Mitleidenschaft gezogen. Die Schweizer Flugsicherung verwies seinerzeit auf ein "technisches Problem" als Grund für die aus Sicherheitsgründen erfolgte Sperrung des gesamten Luftraums. Aber offenbar liegt in der Schweizer Luftüberwachung viel mehr im Argen als eine Störung in der technischen Infrastruktur: Medienbericht nennt Gründe für Zusammenbruch der Schweizer Luftraumkontrolle.

Auch noch wichtig:

(fds)