Montag: Kontroverse um Intels Chip-Ausbeute, High-End-CPUs knapp und zu teuer

Intels Ex-Chef zu 18A-Ausbeute + Top-CPUs aktuell ĂĽberteuert + Outlook-Problem mit Windows 11 24H2 + Meta-KI im Benchmark + Erfahrungen mit modernen Prothesen

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Chipstrukturen auf Silizium-Wafer; Montag: Chip-Fertigung, Prozessor-Preise, Windows-Probleme, Llama-Vergleich & Beinprothese-Interview

(Bild: c't)

Lesezeit: 7 Min.
Von
  • Frank Schräer

Der Fertigungsprozess "18A" ist Intels größter Hoffnungsträger. Ein Medienbericht darüber löste Verwirrung aus, die nun der Ex-Chef einordnet. Denn eine niedrige Chip-Ausbeute pro Wafer ist nicht der allein entscheidende Faktor bei der Halbleiterfertigung, es kommt auch auf die Wafer-Größe und die Wirtschaftlichkeit an. Im Handel sollten trotzdem ausreichend Prozessoren ankommen, aber das ist momentan nicht der Fall. AMDs Gaming-Champion 9800X3D ist ebenso knapp wie Intels 285K. Erst im Januar ist Besserung zu erwarten, die jetzt aufgrund der Knappheit aufgerufenen Fantasiepreise sollte man nicht bezahlen. Derweil hat Microsoft Probleme von Outlook unter Windows 11 24H2 eingeräumt, die im Zusammenhang mit Google Workspace Sync stehen. Immerhin sind einige Probleme mit Spielen, vor allem von Ubisoft, mittlerweile ausgeräumt, nachdem die Entwickler Hotfixes bereitgestellt haben – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

"18A hat nur 10 Prozent Ausbeute" – so oder ähnlich war es in den vergangenen Tagen in vielen Berichten zu lesen. Das ist keine verkürzte Wiedergabe, die umstrittene Angabe über Intels kommendes Verfahren für Chipfertigung besteht wirklich nur aus dieser einen Zahl. Die Angabe der 10 Prozent findet sich in einem Artikel aus Südkorea über den Rauswurf von Pat Gelsinger bei Intel, der bis zum Anfang dieser Woche CEO des Unternehmens war. Die Ausbeute gilt als Kenngröße für die Marktreife eines Prozesses, also eines Verfahrens zur Herstellung von Chips, doch dies ist direkt an die Chipgröße gebunden. Dass die Prozentzahl allein eine wertlose Angabe ist, bestätigt auch Intels Ex-Chef: Gelsinger kommentiert Kontroverse um Ausbeute bei 18A.

Weniger Chips als erhofft scheinen auch in den Handel zu kommen. Denn bei deutschen Hardware-Versendern sind nach den Black-Friday-Angeboten zwei der aktuell begehrtesten PC-Prozessoren kaum noch verfügbar oder sehr teuer. Sowohl für AMDs Ryzen 7 9800X3D wie auch Intels Core Ultra 9 285K gibt es kaum vernünftige Angebote. Vor allem der X3D, derzeit die schnellste CPU für Spiele, ist schon länger knapp, derzeit aber quasi ausverkauft. Wenn ein Händler denn verspricht, ihn in wenigen Tagen liefern zu können, werden Preise ab rund 750 Euro aufgerufen, und damit über 200 Euro mehr, als der Prozessor zum Marktstart kostete. Nur wenig besser ist die Liefersituation bei Intels 285K: Aktuelle Top-Prozessoren kaum erhältlich oder stark überteuert.

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Microsoft räumt weitere Schwierigkeiten mit dem 24H2-Update für Windows 11 ein. Microsoft Outlook hat demnach Probleme, wenn es Google Workspace Sync für Outlook nutzt. Dafür konnten einige Spiele-Probleme gelöst werden. Nach der Installation von Windows 11 24H2 können nach Angaben der Entwickler Probleme beim Starten von Microsoft Outlook auftreten, wenn Google Workspace Sync genutzt wird. Es lasse sich beobachten, dass Outlook nicht starte und dass Nutzerinnen und Nutzer Google Workspace Sync nicht deinstallieren oder neu installieren können. Dagegen ist die Liste der nicht korrekt unter Windows 11 24H2 laufenden Spiele geschrumpft: Neue Outlook-Probleme mit Windows 11 24H2, dafür ältere Spiele-Fehler korrigiert.

Der Meta-Konzern hat die neue Version seines Large Language Models (LLM) namens Lllama veröffentlicht. Llama 3.3 70B soll einfacher und kosteneffizienter zu betreiben sein. Zudem gibt es eine Vergleichsübersicht, in der sich Llama 3.3 mit Nova Pro von Amazon, Gemini Pro 1.5 von Google und ChatGPT-4o von OpenAI misst. In verschiedenen etablierten KI-Benchmarks positioniert sich Llama 3.3 in der Spitzengruppe der LLM. Teilweise schneidet das neue Modell geringfügig schlechter ab als seine Vorgänger wie Llama 3.1, vermutlich zugunsten der von Meta selbst angepriesenen Vorteile beim Betrieb und der Kosteneffizienz: Wie Metas neue KI Llama 3.3 abschneidet.

Für Menschen, die trotz einer Oberschenkelamputation surfen, bergsteigen oder ähnliche Sportarten ausüben möchten, bieten moderne, computergestützte Prothesen viel Komfort und Freiheit. Ein solches Modell ist das Genium X4, ein laut Hersteller "mikroprozessorgesteuertes Prothesenkniegelenk, das sich in Echtzeit an die Bewegungen des Anwenders anpasst". Für ein möglichst natürliches Gangbild sind im Genium X4 verschiedene Sensoren verbaut, um die Position und Bewegung des Kniegelenks in Echtzeit zu erfassen und Menschen beim Gehen, Stehen, Treppensteigen und Radfahren zu unterstützen. Wir haben mit einem begeisterten Nutzer der Prothese über die Vorteile gesprochen: Wie eine moderne Beinprothese Aktivsportler unterstützen kann.

Auch noch wichtig:

(fds)