Montag: Sony limitiert Zugang zu Helldivers 2, Zukunft von Google Fit ungewiss
PSN-Konto als Spiele-Pflicht + Ende der Google Fit-APIs + Lücke bei Bundeswehr + Varta für Natrium-Ionen-Akkus + Schweden für Bargeld + Kommentar zu EU-Vorgaben
Weil man bald für das Spiel Helldivers 2 auch einen Account für das Playstation-Network braucht, nimmt Steam den Titel in vielen Ländern aus dem Angebot. Denn dort gibt es kein PSN. Das Spiel wird deshalb mit negativen Bewertungen überschüttet, obwohl es zuvor überwiegend positiv eingestuft wurde und beliebt ist. Änderungen gibt es auch bei Google, denn Entwickler von Apps mit Gesundheitsdaten sollen auf Android Health APIs umsteigen, weil die Google Fit-APIs veraltet sind. Die Zukunft der Google-eigenen Fitness-Apps für Android und Wear OS ist damit unklar, denn eine der Hauptfunktionen der Google Fit App wird nicht von den Health-APIs übernommen. Derweil gab es bei der Webex-Instanz der Bundeswehr eine Sicherheitslücke, die nach Angaben der Cybertruppe CIR geschlossen ist. Der Vorfall ist ernst, denn nach Medien-Recherchen soll die Lücke seit Monaten bestanden haben – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Eigentlich ist der Koop-Shooter Helldivers 2 ein Erfolgsspiel. Seit einigen Tagen hagelt es jedoch auf der Plattform Steam negative Bewertungen, derzeit sind es bereits weit über 100.000. Zwar hatte der Titel durch überlastete Server einen holprigen Start, seit Ende Februar 2024 erfreute sich das Spiel jedoch weltweiter Beliebtheit. Bis Sony, das Helldivers 2 für PCs und Playstations vertreibt, vor wenigen Tagen auf die Idee kam, für PC-Spieler zwei Accounts vorauszusetzen. Einen für Steam braucht man ohnehin, um den Titel digital kaufen zu können, nun muss es noch einer für das Playstation-Network (PSN) sein, doch das ist nicht überall verfügbar: Helldivers 2 in vielen Ländern wegen Account-Zwang nicht mehr kaufbar.
Google hat angekündigt, die eigenen Google Fit APIs für Android nur noch bis zum 30. Juni 2025 anzubieten und zu unterstützen. Das ist Teil des Umstiegs zur Android Health Plattform, deren Health Connect API-Struktur der Google Fit API-Struktur gleicht. Ab sofort nimmt Google keine Anträge zur Nutzung der Fit-APIs mehr an, Entwickler sollen Health Connect verwenden. Diese übernimmt aber nicht alle Funktionen. Ob die seit vielen Jahren angebotene Google Fit Android-App ebenfalls abgelöst wird, sagt Google nicht, stellt aber Details zur Android Health-Plattform für die Google I/O nächste Woche in Aussicht: Google Fit Android-APIs werden Mitte 2025 eingestellt, Google Fit vor dem Ende?
Über Monaten waren die Termine, Teilnehmer und Themen von Konferenzen der Bundeswehr, die über das Cisco-System Webex geplant wurden, offen im Internet einsehbar. Wie ein Sprecher der Truppe für den Cyber- und Informationsraum auf Anfrage der dpa am Samstag bestätigte, habe es es im Verlauf der Woche eine "Schwachstelle" gegeben, die aber innerhalb von 24 Stunden beseitigt worden sei. Zuvor seien Meta-Daten wie Zeiten und Teilnehmer über die Kommunikationsplattform Webex einsehbar gewesen. Man habe sich aber nicht einwählen und auch keine vertraulichen Inhalte abgreifen können. Doch die Lücke soll seit Monaten bestanden haben: Webex-Konferenzen der Bundeswehr waren über Monate einsehbar.
Lesen Sie auch
b0rn 2 l33t: Pistorius-Statement zu Taurusaffäre mit Passwort 1234 zum Download
NATO und Behörden von kritischer Lücke in Lernplattform ILIAS betroffen
Jetzt patchen! Ransomware-Attacken auf Server mit CyberPanel beobachtet
Qnap schließt NAS-Sicherheitslücke aus Hackerwettbewerb
Google Chrome: Kritische Sicherheitslücke gestopft
Im Projekt "Entwicklung der Natrium-Ionen-Technologie für industriell skalierbare Energiespeicher" (ENTISE) will ein Konsortium aus 15 Unternehmen und Hochschulen unter der Leitung von Varta die Entwicklung von Natrium-Ionen-Batterien (NIB) als kostengünstige und umweltfreundliche Alternative zu Lithium-Ionen-Batterien vorantreiben. Das Bundesforschungsministerium fördert das Projekt mit rund 7,5 Millionen Euro. Das Konsortium ENTISE verfolgt das Ziel, eine kostengünstige Zellchemie zu entwickeln und in industriell einsetzbare Zellformate zu überführen – speziell für die Elektromobilität und Energiespeicherung: Varta leitet deutsches Forschungsprojekt für Natrium-Ionen-Batterien.
Mit Schlagzeilen wie "Schweden schafft das Bargeld ab" oder "erste bargeldlose Gesellschaft der Welt" machten deutsche Zeitungen vor gut zehn Jahren auf. 2013 etwa sorgte vor allem das große schwedische Finanzinstitut Swedbank für Aufsehen, weil es in einer traditionellen Filiale kein Bargeld mehr ausgeben oder annehmen wollte. Doch seit etwa 2020 deutet sich bei Bargeldlos-Pionier Schweden eine Kehrtwende an. Die dortige Politik denkt über die Notwendigkeit gesetzlicher Standards für eine Grundversorgung mit Bargeld nach. Auch die schwedische Zentralbank betont jetzt die unverzichtbare Rolle von Bargeld für sichere und allgemein verfügbare Zahlungssysteme: Karten-Pionier Schweden entdeckt die Bedeutung von Bargeld neu.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
Mit Ihrer Zustimmmung wird hier eine externe Umfrage (Opinary GmbH) geladen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Opinary GmbH) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.
Staatlichen Institutionen wird oft vorgeworfen, sie verschleppten Innovation. Doch es gibt auch Gegenbeispiele wie die SEPA-Echtzeitüberweisung. Die EU setzt sie gerade mit einer Verordnung durch, die bis Ende Oktober 2025 wirksam wird. Echtzeitüberweisungen senden und empfangen zu können, wird für alle Geldhäuser Pflicht und es darf nicht teurer sein als eine Standardüberweisung. Endlich, sagen Verbraucher, denn diesen SEPA-Standard gibt es schon seit 2017. Innerhalb von zehn Sekunden ist mit diesen Regeln das Geld auf dem Zielkonto. Da viele Banken dies bislang nur für happige Zusatzentgelte anbieten, nutzt es kaum ein Bankkunde und jegliche Innovation bleibt aus, so unser Kommentar zur Echtzeitüberweisung: Danke, EU!
Auch noch wichtig:
- Angeblich steckte Nvidia 10 Milliarden US-Dollar in die Entwicklung des KI-Beschleunigers Blackwell und Intel wirft doch einen LGA1851-Prozessor auf den Markt, schreibt das Bit-Rauschen: Chip-Guru Jim Keller sagt, dass andere Firmen zu teuer entwickeln.
- 2016 war er eine der schnellsten Maschinen der Welt, nun ist der Supercomputer "Cheyenne" verkauft worden. Er dürfte wohl nie wieder laufen: Gut gebrauchter Supercomputer für 480.000 US-Dollar versteigert.
- Beim Sport verlassen sich manche auf die Apple Watch, andere bevorzugen Sportuhren wie den Garmin Forerunner 965. Wir vergleichen beide bei einem Geländemarsch: Unterwegs mit Garmin Forerunner 965 und Apple Watch Ultra.
- Die kostenpflichtigen Gitternetzlinien werden Realität, und wie Canon nun Fremdobjektive für den RF-Mount zulässt, wird in der Branche heiß diskutiert. Das sind die Fotonews der Woche 18/2024: Sonys frecher Gitterpreis und Canons APS-C-Trick.
- In deutschen Straßen werden nach und nach die Lampen ausgetauscht. In Hamburg zeigt sich in konkreten Zahlen, wie viel das bringt: Stromverbrauch Hamburgs für Straßenbeleuchtung durch LED stark gesunken.
- Deutschlands Politik beschwert sich über russische Hacker. Zurecht, aber handeln müsste sie selbst, schreibt Falk Steiner im Kommentar zur Debatte über IT-Sicherheit: "Die Empörten sind nackt".
- Mit einem leistungsstarken Observationssystem werden Kfz-Kennzeichen und Gesichtsbilder von Fahrern aufgenommen und mit einer Fahndungsdatenbank abgeglichen: Echtzeit-Gesichtserkennung und Kfz-Scanning in Sachsen und Berlin.
- Die KI-Chat-App "AngryGF" will Männer helfen, wütende Freundinnen zu beruhigen. Ein Übungsszenario lautet "Mutter zuerst aus dem Fluss gerettet": KI-Chatbot AngryGF für Männer soll beim Umgang mit wütender Freundin helfen.
(fds)