Münchner Verkehrsgesellschaft testet Solartechnik von Sono Motors

Die MVG hat den Anhänger eines Buszugs mit Solarmodulen versehen. Damit will sie im Echtbetrieb testen, ob sie für ihre Zwecke geeignet sind.

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(Bild: MVG, Sono Motors)

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In München fährt nun ein Bus im öffentlichen Personennahverkehr, auf dessen Anhänger eine Solaranlage angebracht ist. Die Photovoltaikanlage hat die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) zusammen mit dem Start-up Sono Motors entwickelt. Dieser plant, ein Elektroauto mit Solarmodulen auf der Karosserie auf den Markt zu bringen.

Der vordere Wagen des "Buszugs" wird herkömmlich mit Diesel betrieben. In Extremsituationen, zum Beispiel an besonders heißen Sommertagen unter vollem Einsatz der Klimaanlage, verbraucht der Anhänger mehr Strom als das Zugfahrzeug liefern kann. Die MVG will nun nach eigenen Angaben herausfinden, wieviel Energie die Solarzellen auf den Linienwegen produzieren und welche Bord-Hilfssysteme sich zuverlässig mit Sonnenenergie versorgen lassen.

Die Module bedecken eine Gesamtfläche von 12 m² und versorgen die 24V-Batterie mit über 2000 Watt. Der damit erzeugte Strom wird für den Betrieb der HLK-Anlage (Heizung, Lüftung, Klima) genutzt und unterstützt das Anhänger-Lenksystem, das soll Diesel einsparen. Der zusätzliche Strom soll auch die Energieversorgung der Batterie stabilisieren und ihre Lebenszeit verlängern.

Die Dachfläche des Buszug-Anhängers entspricht laut MVG der eines Normalbusses, daher sollen die Untersuchungsergebnisse auf den Einsatz von elektrischen Normalbussen übertragbar sein. Bisher hat die MVH 26 E-Fahrzeuge auf seinen Linien, 2032 sollen alle Busse batterieelektrisch betrieben werden.

Katrin Habenschaden, 2. Münchner Bürgermeisterin hofft, das Pilotprojekt möge zeigen, "dass wir mit Solarenergie auch die Reichweite der E-Busse verlängern können". Für seinen E-Kleinwagen Sion, den Sono Motors nun in Serien-Erprobung genommen hat, spricht das Unternehmen von einer um 110 km verlängerten Reichweite pro Woche.

Sono Motors hat seine Solartechnik nach eigenen Angaben so entwickelt und patentieren lassen, dass sie verschiedene Fahrzeuge integriert und lizenziert werden kann. Neben der Integration in das Fahrzeug ist dabei auch wichtig, dass die Module robust sind. Sono Motors hat auch die Leistungselektronik (MPPT Central Unit, MCU), entwickelt. Durch Optimierung im Millisekundenbereich und Mehrkanalsystem sollen die PV-Erträge bestmöglich an die Batterie des Busses übertragen werden können.

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(anw)