MusicNet vorerst in Europa nicht verfügbar

Die Antwort der Musikindustrie auf Napster ließ lange auf sich warten: MusicNet geht online, aber nicht in Europa.

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Von
  • Sven Hansen

Ab heute soll alles anders werden: RealOne, der Nachfolger des RealPlayers aus dem Hause RealNetworks bietet als erster Lizenznehmer von MusicNet-Inhalten legales Musikvergnügen via Internet. In der ersten Phase will der Lizenzierungsdienst der Label Warner, Bertelsmann und EMI 100.000 Musikstücke zum Download bereitstellen. Damit wollen die Plattenlabels ein eigenes Angebot gegen die beliebten Peer-to-Peer-Tauschbörsen setzen. Doch leider gilt das Angebot vorerst nur in den USA. Der Rest der Welt bleibt vorerst außen vor.

In Amerika können Kunden von RealOne gegen eine monatliche Abo-Gebühr von 9,95 US-Dollar (rund 11 Euro) 100 Musikstücke herunterladen und 100 weitere als Audio-Stream empfangen. Alle Stücke werden in einem proprietären Format verschickt, das Digital Rights Management (DRM) unterstützt. Bei den "Downloads" handelt es sich jedoch bei näherem Betrachten eher um angemietete Musikstücke: Sie lassen sich nicht kopieren, nicht auf tragbare Player übertragen, können nur 30 Tage lang abgespielt werden und verfallen automatisch. Auch wenn der RealOne-Account gekündigt wird, geht nichts mehr.

In Deutschland steht der RealOne-Player in einer englischsprachigen Beta-Version ab morgen zum Download bereit. Die MusicNet-Funktion ist jedoch bis auf weiteres nicht Verfügbar. Offensichtlich wollen die Plattenlabels den US-Markt zunächst für einen Testlauf nutzen, um die Verbraucherakzeptanz von kostenpflichtigen Download-Angeboten zu überprüfen. Auch Pressplay, der Lizenzierungsdienst der Labels Sony und Universal, will noch vor Weihnachten mit der Onlinedistribution über MSN und Yahoo beginnen. Ob auch hier nur US-Bürger zum Zug kommen, ist noch nicht bekannt. (sha)