Musikplattform PhonoLine plant Start zur CeBIT

Nach einigen gescheiterten Anläufen wurde die B2B-Plattform vom Technikdienstleister T-Com an die PhonoNet übergeben.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 72 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

PhonoLine, die Branchenplattform der deutschen Phono-Industrie, soll nun endgültig durchstarten. "Wir sind guten Mutes, dass wir die Plattform mit ersten Shop-Anbietern noch dieses Quartal zum Laufen bekommen", erklärte Projektleiter Bent Stroehmann gegenüber heise online. Ursprünglich sollte der Test des Systems schon im Dezember beginnen, doch die Aussagen zu Start oder Nicht-Start der Branchen-Plattform blieben widersprüchlich. Als wahrscheinlicher Markteinführungstermin wird inzwischen die diesjährige CeBIT gehandelt.

Hintergrund des terminlichen Durcheinanders war die mehrfach gescheiterte Übergabe des von der T-Com entwickelten B2B-Portals. Die Shop-Lösung, die es Drittanbietern ermöglichen soll, PhonoLine-Inhalte unter der eigenen Marke zu verkaufen, sollte planmäßig zum ersten Dezember vergangenen Jahres übergeben werden. Insider-Informationen zufolge war sie jedoch auch beim dritten Übergabetermin nicht voll funktionsfähig. Mit dem erfolgreichen vierten Anlauf am vergangenen Freitag kann die Plattform nun abschließend getestet werden. Aus Sicht des T-Com-Sprechers Willfried Seibel verlief der PhonoLine-Start bisher ohne größere Probleme: "Seit Dezember entwickeln wir sukzessive an der Branchenplattform und sind fleißig dabei, die Vorraussetzungen für den Marktstart im ersten Quartal zu schaffen."

Neben der Programmierung des B2B-Portals erstellt die T-Com für den Online-Auftritt der Saturn-Kette gleichzeitig eines der ersten Portale, über das PhonoLine-Inhalte angeboten werden sollen. Laut Saturn-Sprecher Bernhard Taubenberger ist die Übergabe des Shop-Systems durch die T-Com planmäßig verlaufen: "Nach einem ersten ausführlichen Test wird die Shop-Lösung derzeit von der T-Com überarbeitet und an die technischen Anforderungen von Saturn angepasst." Sobald dies erfolgt sei, wolle man einen breiteren Test mit mehreren Tausend Usern durchführen, so Taubenberger gegenüber heise online. Zum endgültigen Starttermin des Angebots wolle er jedoch keine Aussagen treffen.

Der endgültige Erfolg der Plattform steht allerdings, auch wenn sie denn einmal fertig ist, in den Sternen: Wenn Anbieter sie nutzen wollen, erhalten zwar vom Branchenverband IFPI beziehungsweise seinem Ableger PhonoNet ein Shop-System für Online-Musikvertrieb -- die Lizenzen für die Songs müssen sie sich aber bei den jeweiligen Labels immer noch selbst besorgen. (sha)