Musk will Mitarbeiterzahl bei Twitter angeblich drastisch senken

Sollte der US-Milliardär Elon Musk Twitter tatsächlich übernehmen, will er fast drei Viertel der Angestellten entlassen. Das berichtet die Washington Post.

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(Bild: Tada Images/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Elon Musk plant einem Zeitungsbericht zufolge einen Job-Kahlschlag bei Twitter. Er habe potenziellen Investoren gegenüber angegeben, die Mitarbeiterzahl bei einer Übernahme von 7500 auf rund 2000 zu senken, schrieb die Washington Post am Donnerstag (Ortszeit). Das Blatt beruft sich auf Insider und vertrauliche Dokumente.

Twitter reagierte prompt und hat die Darstellung von Musk mittlerweile dementiert. Sean Edgett, Leiter der Rechtsabteilung von Twitter habe eine Beschwichtigungs-E-Mail an alle Mitarbeiter geschickt, wie ein Twitter-Insider nach außen trug. Der E-Mail nach gebe es keine Pläne für massenhafte unternehmensweite Entlassungen.

Nach monatelangem Hin und Her soll die rund 44 Milliarden Dollar schwere Übernahme Twitters durch Musk bis Ende kommender Woche abgeschlossen werden – wenn es nicht doch wieder Ärger gibt. Die zuständige Richterin hat eine Deadline verhängt: Ist der Kauf bis zum 28. Oktober nicht vollzogen, kommt es doch noch zum Gerichtsprozess.

Der Tesla-Chef hatte sich eigentlich schon im April mit Twitter auf die Übernahme geeinigt. Im Juli erklärte er die Vereinbarung jedoch wegen angeblicher Falschangaben zu Fake-Accounts für ungültig. Twitter klagte auf Einhaltung des Kaufvertrags. Anfang Oktober erneuerte Musk sein Kaufangebot dann überraschend wieder.

Er stellte jedoch die Bedingung, dass das Gerichtsverfahren um die Übernahme - bei dem seine Chancen als relativ schlecht galten – beigelegt wird. Twitter lehnte dies ab. Das Unternehmen ist misstrauisch, da Musk seine Offerte von der Finanzierung abhängig macht und sich so womöglich doch noch einen Hinterausgang offenhält.

Musk sagte am Mittwoch bei der Präsentation von Teslas jüngsten Quartalszahlen, dass er und andere Investoren "offenkundig" zu viel für das Online-Netzwerk zahlten. Allerdings habe Twitter auch "unglaubliches Potenzial". Das klang zumindest so, als ob er sich inzwischen damit abgefunden habe, den teuren Deal abzuschließen.

(mho)