Mutter verleumdet Cheerleader mit Deepfakes

US-Behörden klagen Cheerleader-Mutter der mehrfachen Belästigung an. Sie habe mit Deepfakes kompromittierende Videos von Konkurrentinnen ihrer Tochter erstellt.

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Beine einer Cheerleaderin, die von Händen ihrer Kolleginnen gestützt wird

Das Symbolfoto zeigt am Vorfall unbeteiligte Cheerleaderinnen.

(Bild: DeusXFlorida CC-BY 2.0 (Ausschnitt aus JU Cheerleaders))

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Frank Schräer

Die Mutter einer Cheerleaderin ist in den USA der mehrfachen Belästigung von Konkurrentinnen ihrer Tochter angeklagt. Sie wird beschuldigt, per Deepfakes kompromittierende Bilder und Videos der anderen Cheerleader produziert zu haben. Diese Bilder und Videos habe sie dann an die Teenager geschickt, um sie unter Druck zu setzen, berichtet der Philadelphia Inquirer aus dem US-Staat Pennsylvania. Die Angeklagte bestreitet die Vorwürfe.

Die von Raffaela S. aus Pennsylvania erstellten Bilder und Videos zeigen die Teenager teilweise nackt, trinkend und rauchend. Derartige Vorfälle könnten dazu führen, dass die Rivalen ihrer Tochter aus dem Cheerleader-Team ausgeschlossen werden. S. hat die Bilder und Videos als Deepfakes erstellt, um sie täuschend echt aussehen zu lassen, sagt die Anklage. Als Basis hätten Bilder der Teenager aus sozialen Netzwerken gedient.

Die Frau soll die Bilder und Videos anonym an mindestens drei Mitglieder des Cheerleader-Teams geschickt haben, um sie bloßzustellen und zum Rückzug aus dem Team zu bewegen. Laut Philadelphia Inquirer habe sie auch anonyme Textnachrichten verschickt, in denen sie die Mädchen zum Selbstmord aufruft. Eltern der betroffenen Teenager haben sich dann an die Polizei gewandt.

Die genutzten Telefonnummern stammten von einem Dienstleister für Telefonverkäufer. Die für die Onlinebestellung genutzte IP-Adresse führte die Polizei dann zum Haus der Mutter. Die Untersuchung ihres Smartphones bestätigt laut Anklageerklärung die Anschuldigungen. Die Tochter dürfte von den Machenschaften nichts gewusst haben.

Der Bezirksstaatsanwalt erklärte laut PhillyVoice, dass Deepfakes ein komplexeres Umfeld für strafrechtliche Ermittlungen geschaffen haben. "Was wir immer für selbstverständlich gehalten haben – dass ein Foto ein Foto ist, ein Video ein Video – das können wir nicht mehr als selbstverständlich betrachten", sagte er. Das Verfahren ist am Magisterial District Court in Pennsylvania anhängig.

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(fds)