NASA: Analysen bestätigen Vorkommen von Wassereis auf dem Mars

Die Analyse der vom Roboterarm der Mars-Sonde Phoenix eingesammelten Proben hat NASA-Angaben zufolge ergeben, dass es sich bei der Schicht, auf der Phoenix steht, tatsächlich um Wassereis handelt. Die Mission wurde unterdessen um einen Monat verlängert.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Ein aus mehr als 400 Einzelbildern zusammengesetzter Panoramablick rund um die Landestelle von Phoenix. Unten sind die gegrabenen Furchen mit freigelegtem Mars-Eis zu sehen.

(Bild: NASA)

Überraschungen sind in der Wissenschaft eher selten. Meist geht es darum, über erfolgte Beobachtungen eine Theorie zu entwickeln, die dann anhand von Experimenten verifiziert (oder falsifiziert) wird. So wurde etwa die Landestelle der Mars-Sonde Phoenix in der Nordpolar-Region des roten Planeten genau deshalb ausgewählt, weil man von Oberflächen-Aufnahmen und -Analysen früherer Marssonden bereits wusste, dass die Polkappen aus Kohlendioxideis und Wassereis bestehen.

Den letzten Beweis, dass es sich bei der Schicht, auf der die Mars-Sonde Phoenix gelandet ist, tatsächlich um Wassereis handelt, erbrachten NASA-Angaben zufolge der Thermal and Evolved-Gas Analyzer (TEGA) und das Mars Environmental Compatibility Assessment (MECA), das unter anderem ein kleines nasschemisches Labor enthält. Bereits am Mittwoch sei es endlich gelungen, die vom Roboterarm eingesammelten Proben in den TEGA-Ofen zu bekommen, teilte die NASA mit.

Zuvor waren zwei Versuche gescheitert, weil das aus fünf Zentimeter Tiefe entnommene Material so klebrig war, dass es an der Roboterschaufel hängen blieb und nicht in die Analysekammern befördert werden konnte. Das Material für den dritten Versuch sei hingegen zunächst zwei Tage lang der Marsatmosphäre ausgesetzt gewesen, erklärt die NASA. Dabei seien offenbar Eisanteile verdunstet – ein Phänomen, das auch schon beim Freikratzen der Furche "Snow White 2" beobachtet worden war.

Wissenschaftler bezeichnen diesen Vorgang, also den unmittelbaren Übergang eines Stoffes vom festen in den gasförmigen Aggregatzustand, als Sublimation. Das freigelegte Eis auf dem Mars verdampft trotz Temperaturen von höchstens 20 Grad unter Null direkt in der dünnen Marsatmosphäre, ohne zuvor zu schmelzen. Für genauere Untersuchungen das Mars-Eises haben die Phoenix-Verantwortlichen im Übrigen jetzt mehr Zeit, als zuvor geplant: Die NASA verlängerte die Missionsfinanzierung um einen Monat bis Ende September. (pmz)