NASA stoppt weitere Flüge des Space Shuttle

Die NASA hat mit ihrem "Return to Flight"-Programm kein rechtes Glück. Eine Gefahr für die Raumfähre Discovery sieht der zuständige Programmdirektor derzeit aber noch nicht.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 533 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jürgen Kuri

Die NASA hat mit ihrem "Return to Flight"-Programm kein rechtes Glück: Erst musste der Start der Raumfähre wegen eines nicht korrekt arbeitenden Tanksensors verschoben werden, dann lösten sich beim Space Shuttle Discovery Teile während des Starts; zudem wurden Hitzekacheln, die das Shuttle beim Wiedereintritt in die Atmosphäre schützen sollen, beschädigt. Auch ein Stück Isolierschaum vom Außentank hat sich wieder gelöst. So war der Start zwar erst von der NASA als großartige Rückkehr zur bemannten Raumfahrt gefeiert worden; nun aber stoppt die NASA erst einmal alle weiteren Shuttle-Flüge, um die Probleme zu untersuchen.

"Das Problem muss vor dem nächsten Start behoben werden", sagte NASA-Programmdirektor Bill Parsons laut dpa. Er sprach von einem Rückschlag und einer persönlichen Enttäuschung nach der Freude über den Start der Discovery. Er wollte sich nicht festlegen, ob in diesem Jahr überhaupt noch ein weiteres Shuttle vom Weltraumbahnhof in Cape Canaveral in Florida starten wird. Nach bisherigen Plänen sollte die Raumfähre Atlantis am 9. September zur internationalen Raumstation ISS fliegen.

Die Discovery selbst wird am heutigen Donnerstag um 13.18 Uhr MESZ an der internationalen Raumstation ISS andocken. Anders als bei der Columbia-Katastrophe hat das abgefallene Stück Schaumstoff vom Außentank der Discovery aber keine Hitzekacheln der Raumfähre getroffen und beschädigt. Der Schaumstoff soll nach NASA-Angaben unter anderem einen Kabelschacht am 50 Meter hohen Außentank vor Windturbulenzen schützen. Der Außentank wurde nach dem Columbia-Unglück neu konstruiert und hat nach den Worten Parsons alle Tests im Windkanal bestanden.

Beim Anflug auf die internationale Raumstation will die NASA laut dpa auch Aufnahmen aus rund 180 Metern von drei beschädigten Hitzekacheln an der Unterseite der Discovery machen. Diese Beschädigungen, deren Ursache noch nicht eindeutig geklärt ist, seien kein Problem, das einem den Schlaf raube, sagte der stellvertretende Programmdirektor Wayne Hale. Erst nach Auswertung aller Daten werde entschieden, ob die Raumfähre mit den Beschädigungen zurück zur Erde fliegt oder im Weltall repariert wird. (jk)