NSA-Informantin bleibt in Haft
Die wegen Weitergabe eines geheimen Berichts angeklagte NSA-Mitarbeitern bleibt in Haft. Sie hat die Weitergabe gestanden, bekennt sich aber nicht schuldig.
Die 25jährige indirekte NSA-Mitarbeiterin Reality Winner, die offenbar einen geheimen Bericht an die US-Webseite The Intercept geschickt hat, kommt nicht auf Kaution frei. Das wurde in einer Gerichtsverhandlung in Georgia am Donnerstag festgelegt. Wie US-Medien berichten, hat sich die Frau bei der Gelegenheit nicht schuldig bekannt.
Den Ausdruck des Top-Secret-Berichts und dessen Weitergabe hat die Angeklagte gegenüber dem FBI zugegeben. Die Verwirklichung einer Tathandlung bedeutet aber nicht unbedingt, dass der Handelnde auch juristisch schuldig ist. Zudem kann das Bekenntnis später auf schuldig geändert werden.
Von russischem Spearphishing zu Prämie von Wikileaks
Am Montag hatte The Intercept den zuvor geheimen Bericht veröffentlicht. Laut dem Dokument glaubt die NSA, dass der russische Militärgeheimdienst GRU hinter Spearphishing-Attacken auf US-Wahlbehörden und deren Dienstleister vor den US-Wahlen vom vergangenen November steckt.
Dass die Informantin rasch ausgeforscht und verhaftet wurde, könnte an einem Fehler der Intercept-Redaktion liegen. Wikileaks ist von mangelhaftem Quellenschutz überzeugt und hat mit einem zweideutig formulierten Tweet 10.000 Dollar Belohnung für Informationen ausgelobt, die zur öffentlichen Bloßstellung und Entlassung des betreffenden Journalisten führen.
Das Strafverfahren gegen die Informantin wird am US-Bundesbezirksgericht für das südliche Georgia unter Aktenzeichen 1:17-mj-00024 geführt. (ds)