NSA-Skandal: Snowden-Doku feiert im Oktober US-Premiere

Laura Poitras' Dokumentarfilm "Citizenfour" über den NSA-Whistleblower Edward Snowden soll am 10. Oktober in New York Premiere feiern. Das wird im Rahmen des 52. New York Film Festivals geschehen, teilten die Veranstalter nun mit. Poitras war eine der ersten Personen, an die sich Edward Snowden im Frühjahr 2013 gewandt hatte, um die NSA-Massenüberwachung öffentlich zu machen. Seitdem gehört sie – neben Glenn Greenwald – offenbar zu den engsten Vertrauten von Edward Snowden. Sie filmte nicht nur das Interview, das Snowdens Identität enthüllte, sondern sammelte danach weiteres Material für ihren Kinofilm.

Poitras, die inzwischen in Berlin lebt, war vor allem mit den Dokumentarfilmen "My Country, my Country" und "The Oath" berühmt geworden. Ersterer war für einen Oscar nominiert, der zweite hat einen Preis auf dem renommierten Sundance-Festival gewonnen. In beiden hatte sie einen Blick auf Folgen des Antiterrorkriegs geworfen, den die USA nach den Anschlägen vom 11. September 2001 begonnen hatten. "Citizenfour" soll als dritter Film zu dem Thema diese Trilogie vervollständigen und am 24. Oktober in die US-Kinos kommen. Ob und wann er auch in Deutschland gezeigt wird, ist unklar.

Den Titel des Films hat Poitras der Mitteilung zufolge von Snowden selbst übernommen. Unter dem Nick "Citizen Four" hatte er sich bei Poitras gemeldet und erklärt, Details zu den Überwachungsprogrammen der NSA öffentlich machen zu wollen. Der Film über das, was sich dann anschloss, zeige eine spannungsgeladene Geschichte aus dem wahren Leben, sagt Kent Jones, der Chef des Filmfestivals: "Als die Lichter wieder angingen, war jeder im Raum entweder geschockt, aufgeregt oder zutiefst erschüttert." "Citizenfour" sei eine mutige Dokumentation von einer herausragenden Erzählerin. (mho)