NTT DoCoMo investiert in Linux und Symbian auf UMTS-Handys

Der japanische Mobilfunkriese NTT DoCoMo investiert rund 277 Millionen Euro, damit Handy-Hersteller Systeme und Anwendungen für 3G-Mobilfunknetze auf Basis von Linux und Symbian OS entwickeln.

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Von
  • Jürgen Kuri

Anfang Dezember wurden bereits die Pläne des japanischen Mobilfunkriesen NTT DoCoMo öffentlich, nach und nach das Betriebssystem TRON durch Linux und Symbian OS auf den Handys für 3G-Mobilfunknetze zu ersetzen. Nun gab NTT DoCoMo die geplanten Investitionen in Linux und Symbian OS auf Mobiltelefonen für den hauseigenen UMTS-Dienst FOMA bekannt.

TRON (The Real-time Operating System Nucleus) ist ein von japanischen Firmen gefördertes Echtzeitbetriebssystem für Unterhaltungselektronikprodukte, das bislang besonders von Herstellern aus Asien auch für Handys eingesetzt wurde. Die Ablösung des Systems, das auch in NTT-Handys zum Einsatz kam, will sich der Konzern in den Jahren 2004 und 2005 insgesamt 37 Milliarden Yen (rund 277 Millionen Euro) kosten lassen. Dieser Betrag soll die Entwicklung von Systemen und Anwendungen für 3G-Mobilfunknetze auf Basis von Linux und Symbian OS fördern; dabei sollen die Entwickler der entsprechenden Handys gemeinsam mit NTT DoCoMo die Rechte an den Anwendungen und Systemen innehaben. Zu den Partnern, die NTT DoCoMo für das Vorhaben gewinnen konnte, gehören Fujitsu, Mitsubishi, Motorola Japan, NEC, Panasonic und Sharp.

NTT DoCoMo erwartet von Linux und Symbian OS (der Konzern hat seit Anfang September ein Lizenzabkommen mit dem Symbian-Konsortium) nicht nur erweiterte Funktionen für die 3G-Smartphones, sondern vor allem auch sinkende Preise. Für Linux ebenso wie für Symbian OS bedeutet die Förderungen durch NTT DoCoMo eine nicht zu unterschätzende Stärkung der Marktposition gegenüber Microsofts teilweise nicht vom Glück verfolgten Versuchen, mit dem eigenen Smartphone-Betriebssystem zu reüssieren. (jk)