NXP zieht sich aus der Crolles2-Allianz zurück und kooperiert stärker mit TSMC

Die ehemalige Philips-Halbleitersparte kündigt die vorwiegend europäische Forschungsallianz Crolles2 auf und setzt stattdessen auf den weltgrößten Auftragsfertiger.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 4 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.

NXP, die ehemalige Chipsparte von Philips, steigt Ende 2007 aus der Forschungs- und Entwicklungsallianz Crolles2 aus. Die Niederländer wollen an der Ausarbeitung der gemeinsamen 45-Nanometer-Technik noch mitarbeiten, aber bereits parallel dazu die Kooperation mit dem weltgrößten Auftragsfertiger für Halbleiter-Baulemente, der taiwanischen Firma TSMC, verstärken.

Die 300-mm-Wafer-Fab Crolles2 entstand als Fortführung der 2000 begonnenen Allianz der europäischen Chiphersteller STMicroelectronics und Philips Semiconductor namens Crolles, benannt nach dem Ort bei Grenoble. Mit Crolles2 kam zu Philips (neute NXP) und ST noch Motorola (heute Freescale) dazu, seit 2001 war TSMC assoziatives Crolles-Mitglied. TSMC kooperiert auch unabhängig von Crolles schon seit Jahren mit Philips/NXP.

Crolles2 unterhält Kooperationsverträge mit öffentlich geförderten Forschungseinrichtungen wie CEA (CEA/LETI) und IMEC. Mit dem IMEC kooperiert aber etwa auch TSMC unabhängig von Crolles2. Die Crolles2-Verträge enthalten eine Ausstiegsklausel, nach der eigentlich bereits Ende 2006 eine erneute Entscheidung hätte getroffen werden müssen. Nach Spekulationen könnte die IBM-Chipsparte an einer Crolles2-Beteiligung interessiert sein – mit ihren PowerPC-Prozessoren sitzen IBM und Freescale bereits in einem Boot, und IBM betreibt gemeinsam mit Infineon (früher Siemens) das Werk Altis in Corbeil-Essonnes südlich von Paris. Zum Finanzinvestor KKR, dem neuen Besitzer von NXP, gehört neben NXP auch noch der US-Halbleiterhersteller Avago. (ciw)