Nach CMA-Blockade: Activision Blizzard darf Microsoft im Rechtsstreit beitreten

Im Übernahme-Rechtsstreit von Activision Blizzard darf der "Call of Duty"-Publisher Microsoft beitreten und kann seine Argumente vor dem Tribunal zu erläutern.

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Handy mit Logo von Activision Blizzard vor Microsoft-Logo

(Bild: Sergei Elagin/Shutterstock.com)

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Im Rechtsstreit mit der britischen Kartellbehörde um den Activision-Deal kann Microsoft nun mit Unterstützung rechnen. Der Publisher Activision Blizzard habe die Erlaubnis, den Verhandlungen beizutreten. Die britische Wettbewerbs- und Marktaufsichtsbehörde Competition and Markets Authority (CMA) blockiert die Übernahme bislang.

Während die EU-Kommission die Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft bereits durchgewunken hat, stehen dem Xbox-Hersteller in Großbritannien weitere Verhandlung bevor. Die CMA hat zwar bezüglich des Konsolenmarkts keine Bedenken und diese bereits ausgeschlossen – blockierte die Übernahme jedoch, weil Microsoft die Befürchtungen um eine Vormachtstellung im Cloud-Gaming-Sektor nicht ausräumen konnte. Anfang des Monats äußerte sich Sony-CEO Kenichiro Yoshida zu den Problemen beim Cloud-Gaming.

Microsoft hat gegen die Entscheidung der CMA Berufung eingelegt. Vertreter der britischen Behörde und Microsoft-Präsident Brad Smith wollen sich zu ersten Gesprächen im Rahmen der London Tech Week in der kommenden Woche treffen. Bereits am Dienstag habe sich Smith mit dem britischen Finanzminister zu Gesprächen getroffen. Zu Beginn der Woche erklärte Smith, dass er die Bedenken der Regulierungsbehörde ausräumen wolle und kritisierte zuvor die Entscheidung der CMA scharf: "Die Europäische Union ist attraktiver für die Gründung eines Unternehmens, wenn du es eines Tages verkaufen willst".

In der für Montag angesetzten Anhörung vor dem Competition Appeal Tribunal beteiligt sich Activision Blizzard, berichtet Reuters. Der Diablo IV-Publisher sei nun in der Lage, seine Argumente vor dem Tribunal zu erläutern. Das Berufungsgericht hat die Befugnis, die Entscheidungen der CMA aufzuheben und könnte die geplante Rekordübernahme für 69 Milliarden Dollar trotz Bedenken der CMA erlauben. Als "extremste" Maßnahme brachte Microsoft bereits den Rückzug von Activision Blizzard aus Großbritannien ins Gespräch.

Allerdings steht Microsoft in den USA ebenfalls noch vor einer großen Hürde. Das US-Pendant zur CMA, die Federal Trade Commission (FTC), will die Übernahme von Activision Blizzard ebenfalls stoppen – eine erste Beweisaufnahme ist für den 2. August angesetzt. Microsoft hat die Übernahme bereits im Januar 2022 bekanntgegeben. Der erfolgreiche Ego-Shooter "Call of Duty" von Activision geriet bei der Diskussion und Sorge von Sony immer wieder in den Fokus.

(bme)