Nach Chinas UN-Beschwerde: US-Regierung weist Kritik an Starlink zurück

Den USA zufolge bestand für Chinas Raumstation im vergangenen Jahr keine Kollisionsgefahr mit Starlink-Satelliten. China habe auch keinen Kontakt gesucht.

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(Bild: akedesign/Shutterstock.com)

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Die US-Regierung hat eine chinesische Beschwerde über Starlink-Satelliten zurückgewiesen und versichert, dass zwei Ausweichmanöver von Chinas Raumstation nicht nötig gewesen seien. Mit der sogenannten Verbalnote an die Vereinten Nationen reagieren die USA auf einen Brief an den Ausschuss für die friedliche Nutzung des Weltraums der UN, der zum Jahreswechsel für Aufsehen gesorgt hatte. Darin hatte Peking Satelliten des Internetprojekts des US-Unternehmens SpaceX dafür verantwortlich gemacht, dass die eigene Raumstation 2021 bereits zweimal ein Ausweichmanöver habe durchführen müssen, um eine mögliche Kollision auszuschließen. In beiden Fällen habe das Space Command der USA dafür aber keine "signifikante Wahrscheinlichkeit" ermittelt, heißt es jetzt.

Weil die beiden potenziellen Annäherungen nicht die nötigen Kriterien erfüllt hätten, habe man auch keine Notfallwarnung ausgegeben, erläutert die US-Regierung jetzt. Hätte man eine "signifikante Wahrscheinlichkeit" für eine Kollision ermittelt, hätte man eine Annäherungswarnung an die zuständigen chinesischen Kontakte übermittelt, heißt es weiter. Gleichzeitig wisse man von keinem Kontakt beziehungsweise keinem versuchten Kontakt aus China zum zuständigen Space Command oder irgendeiner US-Behörde in Bezug auf die beiden Vorfälle. Erst durch den Brief an die Vereinten Nationen habe man von den Sorgen erfahren. Mit diplomatischer Zurückhaltung wird also nahegelegt, dass die Besorgnis in China auch nicht so groß war, wie es die Verbalnote anzudeuten schien. Es war bereits vermutet worden, dass China von Kritik am eigenen Raumfahrtprogramm ablenken wollte.

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China hatte die Vereinten Nationen aufgefordert, alle Teilnehmerstaaten des Weltraumvertrags an ihre Verpflichtungen erinnern, hauptsächlich an ihre Verantwortlichkeit für jegliche Raumfahrtaktivitäten aus dem eigenen Land. Die Kritik an SpaceX und der wachsenden Gefahr von Kollisionen im All war nicht die erste ihrer Art. Im August hatten etwa Experten der Universität Southampton gewarnt, dass die rasant ansteigende Zahl von Starlink-Satelliten im Orbit bereits an rund 50 Prozent der Beinahezusammenstöße ("close encounter") beteiligt sind. Darauf geht die US-Regierung nun nicht ein. Sie meint, dass ein besserer Informationsaustausch das Risiko von Kollisionen verringern könne. Dazu sollten alle Raumfahrtnationen Kontaktstellen benennen, beziehungsweise Informationen dazu aktuell halten. Außerdem sollten sie "konstruktiv daran arbeiten", die Risiken zu verringern.

(mho)