Klinikverbund im Kreis Soest nach Cyberangriff von Notfallversorgung abgemeldet
Nach einem IT-Sicherheitsvorfall sind das Dreifaltigkeits-Hospital in Lippstadt und zwei weitere Krankenhäuser nicht in der Lage, Notfälle aufzunehmen.
Nach einem IT-Sicherheitsvorfall sind das Dreifaltigkeits-Hospital in Lippstadt und die zwei dazugehörenden Kliniken in Erwitte und Geseke vorübergehend von der Notfallversorgung abgemeldet. Stattdessen kümmern sich umliegende Krankenhäusern um die Notfälle. Die Versorgung im Kreis Soest sei aber ohne Einschränkungen sichergestellt, versicherte der Klinikverbund.
Bereits geplante Eingriffe werden demnach wieder durchgeführt, "die Abarbeitung der Anfragen" können jedoch "noch nicht in der von Ihnen gewohnten Schnelligkeit geleistet werden", geht aus einer Mitteilung auf der Website des Dreifaltigkeits-Hospitals hervor. Der Klinikverbund verfügt nach eigenen Angaben über rund 455 Betten. "Die derzeit bei uns im Haus befindlichen Patientinnen und Patienten werden vollumfänglich versorgt", heißt es weiter.
Ob es sich um einen Ransomware-Angriff handelt, konnte die Staatsanwaltschaft Köln gegenüber heise online aufgrund von noch am Anfang stehenden Ermittlungen nicht bestätigen. Die Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime Nordrhein-Westfalen führt diese zusammen mit Sicherheitsexperten der Dortmunder Polizei. Untersucht werde neben dem Ausmaß des Schadens, wie sich die Kriminellen Zugang ins IT-Netz des Klinikverbunds verschaffen konnten.
Der IT-Sicherheitsvorfall auf die drei katholischen Krankenhäuser in Lippstadt, Erwitte und Geseke wurde am Freitag bemerkt. "Cyberangriffe ereignen sich leider immer öfter. Oft handelt es sich um eher zufällige Angriffe", schrieb der Klinikverbund daraufhin.
Ransomware-Angriffe auf Krankenhäuser
In letzter Zeit kam es vermehrt zu Meldungen ĂĽber Ransomware-Angriffe auf Kliniken. Betroffen war unter anderem die Caritas-Klinik Dominikus in Berlin-Reinickendorf. Erst vor wenigen Tagen meldete diese, dass die Telefonzentrale inzwischen wieder aufgebaut werden konnte. Nach dem Ransomware-Angriff "sind MaĂźnahmen zum Wiederaufbau der IT-Infrastruktur zĂĽgig vorangeschritten", heiĂźt es in einer weiteren Pressemitteilung der Klinik.
(mack)