Nach Rasenmäher und Taschenrechner: Doom läuft auch auf Zahnbürsten

In der langen Liste der Doom-kompatiblen Geräte gibt es einen neuen Eintrag: Eine smarte Zahnbürste mit ESP32-Chip. Möglich machte es ein deutscher Hacker.

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Packungsdesign für Doom (1993)

Doom-Packungsdesign von 1993

(Bild: id Software)

Lesezeit: 2 Min.

Seitdem der Egoshooter Doom vor über 30 Jahren erschien, gilt es als eine Herausforderung für Hacker und Programmierer, das Spiel auf allerlei Geräten zum Laufen zu bringen. Taschenrechner, Telefone und Geldautomaten haben findige Bastler bereits mit dem Kulttitel aus dem Hause id Software bestückt, nun gesellt sich eine smarte Zahnbürste zur illustren Runde.

Bei dieser handelt es sich nicht um eine der üblichen elektrischen Zahnbürsten, sondern um eine Handzahnbürste mit "smartem" Griff, die allerlei Tipps zur korrekten Zahnreinigung gibt. Zu diesem Zweck hat das Gerät einen 6-Achsen-Neigungssensor und einen ESP32-Chip nebst kleiner LED-Anzeige an Bord. Putzen muss der Benutzer bei der "planck mini" des Herstellers evowera jedoch selbstständig.

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Nachdem smarte Zahnbürsten in den vergangenen Wochen – offenbar dank eines cleveren Marketing-Schachzugs – in den Ruch einer Malware-Schleuder gekommen waren, erweckte die Kombination aus dem gut hackbaren ESP32 und angeschlossener Anzeige offenbar den Erfindergeist des deutschen Hackers Aaron Christophel, der das Gerät kurzerhand mit einer eigenen Firmware ausstattete und den Prozess online dokumentierte.

Nach dem Firmwaretausch nutzte Christophel eine Version von Doom für eine ESP32-basierte Christbaumkugel, verpasste den WAD-Dateien eine Schrumpfkur und voilà: Doom lief auf der Zahnbürste. Zur Steuerung nutzt der Hacker eine konventionelle Maus – weder die Gyroskope noch der Bürstenkopf erfüllen eine spielerische Funktion.

Nicht nur die Zahnbürste, auch Dutzende andere Geräte sind bereits mit Doom kompatibel. Erst vor wenigen Tagen verkündete Huskvarna auf dem MWC, seinen Rasenmäherrobotern das Spiel per Update angedeihen zu lassen. Auf einer eigenen Website namens "Can it run Doom" sind viele der bekannten Versuche dokumentiert, das Spiel zum Laufen zu bringen. Einige der Eintragungen kommen jedoch mit etwas Schummelei zustande: Etwa bei einem Schwangerschaftstest mit Monochrom-Display wird lediglich die Anzeigeeinheit genutzt; Doom läuft tatsächlich auf einem nachträglich installierten Mikrocontroller. Das ist beim Zahnbürsten-Hack anders.

(cku)