Nach Selbsttötungen: Foxconn erhöht Löhne um 30 Prozent

Chinesische Experten wiesen als mögliche Ursachen für die Selbsttötungen bei dem weltgrößten Elektronik-Auftragsfertiger auf hohen Arbeitsdruck, mangelndes soziales Netz, persönliche Isolation und Ausweglosigkeit vieler junger Wanderarbeiter wegen schlechter Bezahlung hin.

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Von
  • Jürgen Kuri

Nach der Serie von Selbsttötungen unter seinen Mitarbeitern erhöht der weltgrößte Elektronik-Auftragsfertiger Foxconn die Löhne um 30 Prozent. Ein Unternehmenssprecher in Taipeh sagte nach taiwanischen Medienberichten am Mittwoch, die Lohnerhöhung von monatlich 900 auf 1200 Yuan, umgerechnet 143 Euro, gelte ab sofort. Der Anstieg geht noch über die vergangene Woche angekündigten 20 Prozent hinaus.

Seit Anfang des Jahres haben sich in dem Foxconn-Werk im südchinesischen Shenzhen zehn Mitarbeiter selbst umgebracht und drei weitere einen Selbstmord versucht. In dem Werk sind mehr als 300.000 Menschen beschäftigt. Die Selbstmorde haben eine heftige Diskussion über die Arbeitsbedingungen, die niedrigen Löhne und auch den als "militärisch" beschriebenen Managementstil bei Foxconn ausgelöst.

Weltkonzerne wie Apple, Hewlett-Packard, Dell, Motorola, Nokia und Nintendo, die bei dem Unternehmen fertigen lassen, haben eigene Ermittlungen eingeleitet. Chinesische Experten wiesen als mögliche Ursachen für die Selbsttötungen auf den hohen Arbeitsdruck, ein mangelndes soziales Netz, die persönliche Isolation und Ausweglosigkeit vieler junger Wanderarbeiter wegen der schlechten Bezahlung hin. (jk)