Nach Unruhen: Foxconn-Werk nimmt Produktion wieder auf

China Labor Watch betont, die Unruhen in dem Werk des Elektronik-Auftragsfertigers wiesen auf tiefgreifende Probleme hin, etwa militaristische Managemenent-Praktiken. Foxconn produziert für Apple, Dell, Hewlett-Packard, Sony und andere Computerfirmen.

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Von
  • Jürgen Kuri

Einen Tag ruhte die Produktion wegen Unruhen unter den Arbeitern, nun wird im Foxconn-Werk in Taiyuan in der Provinz Shanxi wieder gerarbeitet. Foxconn-Sprecher Simon Hsing erklärte, in dem Werk, in dem 79.000 Arbeiter beschäftigt sind, laufe die Produktion wieder normal. Foxconn ist der weltgrößte Elektronik-Auftragsfertiger, der für große Computerfirmen wie Apple, Dell, Hewlett-Packard, Sony und andere produziert; in dem Werk in Taiyuan wird unter anderem Apples neues iPhone 5 hergestellt.

Bislang ist weiter unklar, was die Ursache für die Unruhen waren, an denen sich 2000 Arbeiter beteiligt haben und 40 Arbeiter verletzt worden sein sollen. Die Schlägereien sind Sonntagabend ausgebrochen, nach inoffiziellen Berichten, weil Sicherheitskräfte Arbeiter geschlagen hätten. Foxconn selbst sprach offiziell von einem "persönlichen Streit" zwischen Arbeitern in einem privat geführten Wohnheim außerhalb des Werkes, der nichts mit den Arbeitsbedingungen zu tun gehabt habe.

China Labor Watch spricht im Unterschied zu Foxconn ebenfalls von Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitskräften und Arbeitern als Ursache für die Unruhen. Die Menschenrechtsorganisation weist zudem darauf hin, dass der Vorfall auf grundlegende Probleme verweise: Die Fabriken von Foxconn seien bekannt für militaristische Management-Praktiken und einen unmäßigen Stress, dem die Arbeiter ausgesetzt würden.

Foxconn war in letzter Zeit immer wieder wegen der Arbeitsbedingungen in seinen Werken kritisiert worden. Ein erster Bericht der Fair Labor Association (FLA) vom August hatte aber zumindest erste grundlegende Verbesserungen der Arbeitsbedingungen bei Foxconn festgestellt. China Labor Watch, die zuletzt auch die Arbeitsbedingungen in den Werken von Samsung scharf kritisiert hatten, hatte zuvor schon die Situation bei Foxconn bemängelt. (jk)