Nach der langen Nacht: Japans Mondlander SLIM meldet sich überraschend zurück

SLIM hat die lange Mondnacht überstanden und eine Kontaktaufnahme von der Erde beantwortet. Noch ist der Lander aber zu heiß, um die Arbeit wieder aufzunehmen.

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Goldener Lander auf dem Mond

SLIM auf dem Mond

(Bild: JAXA)

Lesezeit: 2 Min.

Der japanische Mondlander SLIM hat die lange Nacht unerwartet überstanden und eine Kontaktaufnahme von der Erde beantwortet. Das hat Japans Weltraumagentur JAXA jetzt mitgeteilt und ergänzt, dass die Verbindung rasch wieder beendet worden sei – aber nicht, ohne vorher ein weiteres Foto heruntergeladen zu haben. Weil die Sonne hoch über SLIM steht, seien die Geräte der Sonde noch sehr heiß. Man bereite sich aber darauf vor, das Gerät wieder in Betrieb zu nehmen, wenn die Instrumente und der Lander selbst ausreichend abgekühlt sind. Damit könnte die Mission noch länger dauern als erhofft und auch, als es nach der nicht ganz geglückten Landung anfangs den Anschein hatte.

SLIM war am 19. Januar auf dem Mond gelandet, dabei aber schief aufgekommen. Deshalb konnte die Sonde zwar die ihr zugewiesenen Aufgaben erledigen, aber mit den Sonnenkollektoren keinen Strom generieren. Nach wenigen Stunden musste sie deaktiviert werden, die Verantwortlichen hatten zu diesem Zeitpunkt aber bereits angekündigt, dass das nicht das Ende der Mission bedeuten muss. Als die Sonne aus einer günstigeren Richtung auf die Sonde schien, konnte sie Energie tanken und wieder aktiviert werden. Das war Ende Januar gelungen, woraufhin die Sonde tagelang noch einmal Daten sammeln und Fotos machen konnte. Danach ging die Sonne unter und die Sonde stellte den Betrieb wieder ein. Auch da war versichert worden, dass das nicht das Ende der Mission bedeuten musste.

Mit SLIM war es Japan überhaupt erst als fünfte Nation gelungen, ein Raumfahrzeug heil auf dem Mond zu landen. Als zusätzliche Besonderheit hat es SLIM außerdem geschafft, so nahe an ihrem anvisierten Landeort aufzusetzen, wie keine andere unbemannte Sonde zuvor. Normalerweise werden bei solchen Landungen die Zielregionen mit einer Genauigkeit im Kilometerbereich erreicht. SLIM hat dagegen nur 55 m vom geplanten Landeort entfernt aufgesetzt. Die dafür benutzte Technik soll künftig bei weiteren Missionen benutzt werden. Vor wenigen Tagen war schließlich die erste kommerzielle Mondlandung gelungen, der damit erfolgreiche Lander Odysseus war genauso wie SLIM dabei umgekippt. Auch er funktioniert trotzdem.

(mho)