Nachrichten-App: So geht RCS – aber noch nicht verschlüsselt

Apple erfüllt in iOS 18 einen Wunsch von Android-Fans: Nun können sie per RCS mit iPhone-Usern sprechen. Die Nutzung ist einfach, aber (noch) nicht sehr sicher.

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Google Message und Apple iMessage

Googles Message-App und Apples iMessage: Haben sie sich jetzt ganz doll lieb?

(Bild: Tada Images / Shutterstock.com)

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Zum Schluss hätten es viele Beobachter nicht mehr geglaubt: Nach Jahren des Bettelns und des Lobbyierens durch Google hat Apple mit iOS 18 nun erstmals Unterstützung für das Protokoll Rich Communication Services (RCS) für das iPhone ausgerollt. Der Support des SMS-Nachfolgers ist gut implementiert, allerdings bisher nicht ganz perfekt – was jedoch nicht nur an dem Hersteller liegt.

Zunächst muss man, falls noch nicht geschehen, RCS erst einmal aktivieren: Dies ist über Einstellungen, Apps, Nachrichten und RCS-Nachrichten über einen simplen Schalter möglich. RCS-Mitteilungen sind nicht etwa blau wie iMessage-Botschaften, sondern grün wie zuvor nur SMS. Dafür wird eine breite Palette an neuen Möglichkeiten des Protokolls unterstützt.

Dazu gehören die Übertragung von Audiobotschaften, Lesebestätigungen, Bilder und Videos in höheren Auflösungen, eine Anzeige, wenn der Kommunikationspartner tippt, Emoji-Reaktionen und die Möglichkeit, RCS-Botschaften auch direkt via Internet / WLAN zu versenden. Auch Gruppenchats sind möglich, in denen man User hinzufügen und löschen kann – auch einen Namen kann man seiner Gruppe geben.

Nicht jeder Android-Nutzer hat auch RCS – manchmal wurde die Funktion nicht freigeschaltet oder es gibt Probleme mit dem Netzbetreiber. Grundsätzlich dürfte der Support allerdings hoch sein, denn große Handy-Hersteller wie Samsung machen seit Jahren mit. Es kann vorkommen, dass man beim Roaming RCS zunächst wieder aktivieren muss – in manchen Weltregionen wird es aber gar nicht unterstützt.

Schließlich gibt es noch kleinere Probleme mit RCS. So kann man auf verschickte Medien nicht mit Emojis antworten und eine Direktnachricht auf einen Gruppenchat ist nicht möglich. Noch wichtiger ist allerdings das Sicherheitsthema: Eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung wie bei iMessage oder Signal ist derzeit nicht vorhanden; mindestens Netzbetreiber, über deren Server die Kommunikation läuft, können in RCS (wie schon in SMS) hineinschauen. Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ist laut dem Mobilfunkverband GSM Association erst "der nächste Meilenstein". "Dies wird [dann] der erste Einsatz einer standardisierten, interoperablen Nachrichtenverschlüsselung zwischen verschiedenen Computerplattformen sein, die bedeutende technische Herausforderungen wie die Schlüsselvereinigung und die kryptografisch erzwungene Gruppenmitgliedschaft angeht." Wie lange die Implementierung dauert, ist unbekannt.

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(bsc)