Nacktscanner offenbar noch nicht einsetzbar
Die Praxistests bei der Forschungs- und Erprobungsstelle hätten gezeigt, dass Sprengstoff nicht immer gefunden werde, heißt es in einem Medienbericht.
Die Praxistests bei der Forschungs- und Erprobungsstelle der Bundespolizei in Lübeck hätten gezeigt, dass Sprengstoff nicht immer gefunden werde. Deshalb werde sich die Einführung von Bodyscannern voraussichtlich um ein Jahr verzögern, meldet Spiegel online. Der für 2010 geplante Einsatz der auch als Nacktscanner bekannten Geräte in Deutschlands Flughäfen verzögere sich, weil es bei Versuchen zum Teil gelungen sei, Sprengstoff unerkannt durch die Kontrolle zu bringen.
Zudem sei bislang ungeklärt, ob die Strahlung der umstrittenen Ganz-Körper-Scanner für Fluggäste und Bedienpersonal gesundheitliche Schäden verursachen könne. Im Bundespolizeipräsidium in Potsdam wird deshalb laut Spiegel online damit gerechnet, dass die Geräte frühestens im Sommer 2011 an deutschen Flughäfen installiert werden können.
Im Bundesministerium des Inneren werde auch über den Standort der Kontrollen neu nachgedacht. Um Pannen wie in der vergangenen Woche in München zu vermeiden, bei der ein Fluggast einen Sprengstoffalarm auslöste und trotzdem in den Gatebereich gelangte, erwäge das Ministerium nun, die Massenabfertigung in vielen deutschen Airports zu entzerren und die Sicherheitschecks in die Nähe der Flugsteige zu verlegen. Zur Meinungsbildung bei den Politikern der Regierungsparteien könnte eine von Markus Lanz moderierte Fernsehsendung im ZDF beigetragen haben, bei der der österreichische Sicherheitsexperte Werner Gruber vorführte, wie man Termit, Zünder, Feuerzeug und eine Ampulle mit Sprengstoff durch den Bodyscanner schleusen könne. Der anwesende Manager der Herstellerfirma ThruVision führte dazu aus, dass man Dinge im Mund oder die (wie in Jackentaschen) nicht direkt am Körper anlägen, nicht erkennen könne. (jes)